Meldungen 2022


LINEG beteiligt sich an Forschungsprojekt zur Rückgewinnung von Phosphor

Foto: Jürgen Eschment und Jürgen Waller (beide PTC) sowie Dr. Yvonne Schneider und Dr. Torsten Frehmann (beide PhosRec) besiegelten vertraglich die Zusammenarbeit zur Rückgewinnung von Phosphor. An dem Forschungsprojekt ist auch die LINEG beteiligt. Bild: LINEG / Bernhard Klug

7. November 2022

Ab dem Jahr 2029 ist die LINEG gesetzlich verpflichtet aus Klärschlamm Phosphor zurückzugewinnen. Die Vorgabe gilt für alle Betreiber von Kläranlagen in Deutschland. Aus diesem Grund beteiligt sich der Wasserwirtschaftsverband vom linken Niederrhein seit zwei Jahren an dem regionalen Forschungsprojekt AMPHORE. Die Abkürzung steht für „Regionales Klärschlamm- und Aschen-Management zum Phosphor-Recycling“. Ziel ist es, ein tragfähiges Verfahren zur Rückgewinnung des weltweit begehrten Rohstoffes zu entwickeln.

 

Dazu soll eine Versuchsanlage auf dem Betriebsgelände einer Kläranlage der Emschergenossenschaft in Bottrop gebaut werden. Betreibergesellschaft ist die PhosRec GmbH, die von den fünf beteiligten Wasserwirtschaftsverbänden dazu eigens gegründet wurde. Die Anlage soll von der PARFORCE-Technology Cooperation aus Marl errichtet werden. Beide Partner unterzeichneten jetzt den Vertrag über die Zusammenarbeit. Die Bau- und Betriebsgenehmigung wird noch in diesem Jahr erwartet, geplanter Montagebeginn ist im Frühjahr 2023.

 

In der Versuchsanlage können theoretisch bis zu 1.000 Tonnen Klärschlammasche pro Jahr behandelt werden. In dem sogenannten PARFORCE-Verfahren, einer nasschemischen Methode, wird in mehreren Arbeitsschritten eine hochkonzentrierte Phosphorsäure gewonnen. Diese kann in der Düngemittel- oder metallverarbeitenden Industrie eingesetzt werden. Das AMPHORE-Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und ist auf fünf Jahre angelegt. Phosphor ist ein nichtmetallisches Element, dessen natürliches Vorkommen auf der Erde als begrenzt gilt, es wird von der EU als kritischer Rohstoff eingestuft.


In English, please. We had visitors from Durham, England

Foto: Catrin Siebert, Partnerschaftsbeauftragte des Kreises Wesel (l.), führte die Gäste aus England zur LINEG nach Kamp-Lintfort. Hier erklärten Gesa Amstutz, Christoph Breit und Philip Höhn die wasserwirtschaftlichen Aufgaben. Bild: LINEG / pla

31. Oktober 2022

A group of visitors from the northern English county of Durham visited the LINEG to learn about water management on the left bank of the Lower Rhine. Gesa Amstutz, Christoph Breit and Philipp Höhn took over the task. In English, please. They talked about over 100 years of LINEG history, water drainage, regulating groundwater levels, wastewater disposal and returning developed watercourses to a near-natural condition.

 

Die britischen Besucher waren fünf Tage lang im Kreis Wesel unterwegs. Dazu muss man wissen: County Durham war seit dem Jahr 1953 der Partnerkreis des Altkreises Moers. Die internationale Verbindung wurde 1975 vom Kreis Wesel übernommen. Gegenseitige Reisen gehören zum festen Bestandteil der völkerfreundschaftlichen Beziehung.

 

In diesem Jahr lag der Schwerpunkt der Tour auf den Themen Klimaschutz und Klimawandelanpassung. Catrin Siebert, Partnerschaftsbeauftragte und Leiterin der Fachstelle Europa und nachhaltige Kreisentwicklung des Kreises Wesel, hatte dazu ein umfangreiches Programm zur Vorstellung verschiedener Unternehmen und Projekte zusammengestellt. Der Abstecher zur LINEG reihte sich ein in Informationsbesuche zum Beispiel beim Klimabündnis Kreis Wesel und Wasserstoffnetzwerk H2 Niederrhein sowie bei der Rollenden Waldschule der Kreisjägerschaft. Übrigens, auch County Durham war mal ein Kohleabbaugebiet, die Herausforderungen an die Wasserwirtschaft sind dort zum Teil ähnlich wie in Teilen des Niederrheins.

 

Wer mehr über den Partnerkreis County Durham erfahren möchte, kann unter diesem externen Link auf der Internetseite des Kreises Wesel weiterlesen:https://www.kreis-wesel.de/de/kreisverwaltung/county-durham/


EMAS-Siegel bestätigt: Die LINEG bleibt ein grünes Unternehmen

Foto: Anna Schrader und Niels Uebbing von der LINEG erklären dem Umweltgutachter Carsten Jung (Mitte) den naturnahen Gewässerausbau am Landwehrbach. Bild: LINEG / N.F.

28. Oktober 2022

Zwei Tage lang überprüften zwei unabhängige Umweltgutachter die LINEG. Die beiden externen Experten kamen zu dem erfreulichen Schluss: Prüfung bestanden! Damit darf sich der Wasserwirtschaftsverband mit Verwaltungssitz in Kamp-Lintfort weiterhin mit dem EMAS-Siegel schmücken. Das international gültige Zertifikat wurde der LINEG erstmals und seitdem ohne Unterbrechung im Jahre 2003 verliehen. EMAS ist die Kurzbezeichnung für das "Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung" (Eco-Management and Audit Scheme).

 

Dr. Anette Czediwoda und Carsten Jung waren im Oktober im Verbandsgebiet der LINEG zwischen Krefeld und Xanten unterwegs und begutachteten mehrere Betriebspunkte. Sie kontrollierten die Kläranlage in Rheinberg, das Abfallbereitstellungslager Pattberg in Moers und eine Abwasserpumpanlage in Neukirchen-Vluyn, auch nahmen sie den naturnahen Ausbau am Landwehrbach in Rheurdt-Schaephuysen unter die Lupe. Zudem warfen sie einen prüfenden Blick auf die umweltrelevanten Organisationseinheiten der LINEG, schließlich wurden noch der LINEG-Vorstand Volker Kraska und die Umweltkoordinatorin Claudia Brandstäter befragt.

 

Die LINEG legt jährlich selbst bestimmte Umweltziele fest, die sie erreichen möchte. Diese und auch die jährlich erscheinende Umwelterklärung sind ein fester Bestandteil des Umweltmanagementsystems EMAS. An der regelmäßigen Überprüfung beteiligte sich die LINEG erstmals vor 19 Jahren: freiwillig, damals als erster Wasserwirtschaftsverband in Nordrhein-Westfalen und sofort mit Erfolg.

 

Die Umwelterklärung 2021 wurde von den beiden Gutachtern für gültig erklärt und wird in Kürze - wie üblich - auf der Homepage in aktualisierter Form veröffentlicht. Mehr Informationen zum Umweltsiegel gibt es unter diesem externen Link: www.emas.de


Dr. Hans Riegel-Preis für Unesco-Schülerin – mit Unterstützung der LINEG

Foto: Eine Klasse für sich. Pelin Öztas wurde für ihre Facharbeit über die Große Goorley bei einer Feierstunde an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf ausgezeichnet. Bild: LINEG / Dr. HRS, HHU

18. Oktober 2022

Herzlichen Glückwunsch, Pelin Öztas! Die Unesco-Schülerin aus Kamp-Lintfort wurde jetzt mit einem Fachpreis der Dr. Hans Riegel-Stiftung an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf ausgezeichnet. Mit ihrer Facharbeit über den naturnahen Ausbau der Großen Goorley und deren Auswirkung auf die Pflanzen- und Tierwelt belegte sie den zweiten Platz in der Kategorie Biologie. Die Arbeit entstand im vergangenen Schuljahr mit Unterstützung von Dr. Carmen Gallas aus dem LINEG-Labor in Moers.

 

Mit dem Wettbewerb, den es seit 13 Jahren gibt, werden jährlich Facharbeiten in den MINT-Fächern Biologie, Chemie, Informatik, Mathematik und Physik gefördert. Eine Expertenjury aus Forscherinnen und Forschern bewertete diesmal insgesamt 85 eingereichte Arbeiten aus der Region Niederrhein-Düsseldorf sowie aus dem Raum Duisburg-Essen-Oberhausen. 15 Schülerinnen und Schüler gewannen in fünf Kategorien die jeweils drei ersten Plätze, die mit Geldbeträgen zwischen 200 und 600 prämiert wurden.

 

In der Laudatio auf Pelin Öztas wurde ausdrücklich hervorgehoben, wie wichtig ihr Thema ist: die Renaturierung von Bächen und Flüssen. Trauriger aktueller Bezug war das massenhafte Fischsterben in der Oder im Sommer dieses Jahres. Lange rätselten Wissenschaftler über den tausendfachen Tod von Fischen und Muscheln, Ursache soll eine giftige Alge sein, deren Blüte tödlich wirkt. Das Erreichen eines guten ökologischen und chemischen Zustandes in Gewässern ist Ziel der EU-Wasserrahmenrichtlinie, die die LINEG mit ihren von Renaturierungen von Bächen im Verbandsgebiet umsetzt.

 

Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer, die mehr über den Dr. Hans-Riegel-Fachpreis erfahren möchten, finden weitere Informationen über diesen externen Link der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf:

https://www.hhu.de/studium/studienberatung/studieninteressierte/schuelerinnen/orientieren-und-kennenlernen/dr-hans-riegel-fachpreise


Volker Kraska tritt sein Amt als neuer Vorstand der LINEG an

Foto: Volker Kraska wurde bereits im Frühjahr vom Genossenschaftsrat der LINEG zum Vorstand gewählt. Zum 1. Oktober 2022 trat er sein neues Amt nun an. Bild: LINEG / M.A.

1. Oktober 2022

Volker Kraska tritt zum 1. Oktober 2022 sein Amt als LINEG-Vorstand an. Der bisherige Co-Vorstand folgt auf Karl-Heinz Brandt, der 17 Jahre lang den Wasserwirtschaftsverband am linken Niederrhein geführt hat und altersbedingt in den Ruhestand ausscheidet.

 

Der neue LINEG-Vorstand Volker Kraska steht für einen "kontinuierlichen Wandel", wie er bei einem Pressegespräch anlässlich seines Amtsbeginnes selbst sagte. Er arbeitet seit dem Jahr 2009 für die Genossenschaft. Als Geschäftsbereichsleiter Technik und Betrieb war er in die strategischen Zukunftsplanungen des öffentlichen Unternehmens eingebunden und setzte die organisatorischen Umstrukturierungen mit um. Dazu gehörte die Einführung eines Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses, der Aufbau eines eigenständigen Fachbereiches Pumpanlagen und Gewässerbetrieb, die Weiterentwicklung der Instandhaltung sowie der Aufbau eines Anlagen-Managementsystems.

 

Die Digitalisierung der Wasserwirtschaft begreift er als Chance, sich den Herausforderungen von Gegenwart und Zukunft zu stellen – allen voran denen des Klimawandels und dessen Folgen. Dabei setzt er auf das Team LINEG und meint damit die mehr als 300 Fachkräfte, die elektronisch vernetzt an neun Betriebsstandorten zusammenarbeiten: von den Kläranlagen über das Labor, die Werkstatt und das Abfallbereitstellungslager bis zur Verwaltung. 


Nachhaltigkeitswoche in Rheinberg: Die LINEG vermittelte viel Wissen übers Wasser

Foto: Wenn Antje Bröckig-Prangenberg und Nina Felgenhauer (v.l.) mit der WasserKlasse der LINEG vorfahren, dann ist automatisch ganz viel blaues und grünes Wissen mit an Bord. Bild: LINEG / pla

23. September 2022

„Mitmacher gesucht!“ hatte die Stadt Rheinberg im Februar dieses Jahres in die Region gerufen – und natürlich fühlte sich die LINEG direkt angesprochen. Schließlich ging es um die Teilnahme an den Nachhaltigkeits- und Mobilitätswochen vom 26. August bis zum 22. September 2022. „Dabei geht es um genau unsere Themen“, sagte LINEG-Sprecher Ingo Plaschke und den beiden Organisatoren Jens Harnack und Nicole Weber Ferreira dos Santos zu. Schließlich beteiligte sich der Wasserwirtschaftsverband, in dessen Verbandsgebiet auch die Stadt Rheinberg liegt, mit drei Beiträgen am genauso abwechslungs- wie umfangreichen Programm.

 

An der Konferenz „Klimafolgenanpassung & Wasser“ am 29. August im Stadthaus in Rheinberg nahm für die LINEG die Geschäftsbereichsleiterin Wasserwirtschaft, Gesa Amstutz, teil. In ihrem Vortrag machte sie unter anderem deutlich, welche Auswirkungen der Klimawandel auf den Grundwasserhaushalt am linken Niederrhein hat. Gestützt auf eigene Daten zeigte sie auf, wie wichtig ein schonender Umgang mit dem wertvollen Rohstoff Wasser zukünftig werden wird. Denn die Prognose der Wissenschaftler ist eindeutig: Es wird wärmer und trockener werden; dieser Trend war in den vergangenen Jahren schon messbar. 

 

Draußen vor der Tür war die LINEG mit ihrer WasserKlasse vorgefahren. Der rollende Wissensbus kann von Kindergärten und Schulen kostenlos gebucht werden. Dieses Angebot nahmen an diesem Tag gleich mehrere Gruppen wahr. Die Biologin Nina Felgenhauer und die Niederschlagsexpertin Antje Bröcking-Prangenberg vermittelten den Kindern alles andere als trockene Fakten. Bei einem Blick durch die Okulare wurde deutlich, für welche Pflanzen und Tiere gesunde Gewässer überlebenswichtig sind. Sie gaben den jungen Zuhörern unter anderem mit auf den Heimweg, dass Naturschutz direkt vor der eigenen Haustüre beginnen kann.

 

Der Gewässerbus der LINEG machte auch auf dem Nachhaltigkeitsmarkt am 10. September auf dem Großen Markt im Stadtzentrum Station. Dort klärte die LINEG viele interessierte Bürgerinnen und Bürger über ihre Aufgaben und Arbeit auf. Dazu gehören vor allem naturnahe Ausbauten von Gewässern, die in Folge der klimatischen Veränderungen von einer immer größeren Bedeutung sind. Dazu gehört ebenso der Betrieb der Kläranlage in Rheinberg, in der die LINEG ihren Teil zur kommunalen Daseinsvorsorge beiträgt. Wie die dortige Reinigung des Abwassers vor Ort funktioniert, davon konnten sich die Teilnehmer einer Radtour am 7. September ein Bild machen.


VHS-Klimareihe: Ohne Beine, ohne Füße – die LINEG erklärt eine Fischtreppe

Foto: Im Vordergrund hilft Philipp Höhn bei der Messung des Wasserabflusses, im Hintergrund erklärt Natalie Hoffmann die Bedeutung eines Bachflohkrebs. Bild: LINEG / pla

14. September 2022

Erfolgreiche Fortsetzung der Klimareihe von VHS und LINEG. Mit der Veranstaltung „Ohne Beine, ohne Füße – so funktioniert eine Fischtreppe“ führte der Wasserwirtschaftsverband vom linken Niederrhein das Format weiter, das im Wintersemester 2021/22 begann. Dazu war der Moerskanal zwischen der Aumühle und dem Bettenkamper Meer genau der richtige Platz, hier hatte die LINEG vor einigen Jahren das Gewässer naturnah ausgebaut, inklusive einer Auf- und Abstiegshilfe für Fische.

 

Gesa Amstutz, Natalie Hoffmann und Philipp Höhn von der LINEG erklärten den interessierten Bürgerinnen und Bürgern zunächst, warum der Bau von Fischtreppen überhaupt notwendig ist. Früher bildeten Fließgewässer von Natur aus einen vernetzten Lebensraum für Fische, in dem diese sich fortbewegen konnten  um Nahrung zu suchen, sich fortzupflanzen oder andernorts zu überwintern. Diese natürliche Durchgängigkeit wurde durch menschliche Eingriffe vielerorts ge- oder zerstört, etwa durch den Bau von Abstürzen, Schleusen oder Wehren.

 

Die Wiederherstellung bzw. Verbesserung einer ökologischen Durchgängigkeit von Fließgewässern ist eines der Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie, um Fischen und wirbellosen Kleinlebewesen eine Wanderung stromauf- und -abwärts zu ermöglichen. Die LINEG arbeitet mit ihren Renaturierungen von Gewässern an der Umsetzung der gesetzlichen Vorgabe, die im Jahre 2000 in Kraft trat. Ein Projekt war der naturnahe Ausbau des Moerskanals im Freizeitpark der Stadt.

 

Hier wurde eine so genannte Sohlgleite im Gewässer errichtet: eine kleine Rampe mit einem leichten Gefälle, in die große Steine nach einem bestimmten Muster gesetzt wurden. So entstanden mehrere Höhenstufen, die die Fische nun selbst überwinden können. Der Bau einer Fischtreppe ist kompliziert, da unter anderem die Leitströmung zu beachten ist, die einen entscheidenden Einfluss auf das Verhalten der Fische hat. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, konnten die Teilnehmenden des VHS-Kurses selbst eine Messung des Wasserabflusses vornehmen.

 

Leider war an diesem spätsommerlichen Abend kein einziger Fisch im Wasser zu sehen. Dafür aber wurden einige Bachflohkrebse entdeckt. Gammarus fossarum, so sein Fachname, gilt als Indikator- bzw. Zeigetier. Er weist eine geringe Toleranz gegenüber Veränderungen seiner Lebensbedingungen auf. Er reagiert äußerst empfindlich auf die Verschmutzung eines Gewässers. Sein Vorkommen werteten die Expertinnen und Experten der LINEG als ein gutes Zeichen.

 

Die Klimareihe von VHS und LINEG wird fortgesetzt. In diesem Jahr werden noch zwei Veranstaltungen kostenlos angeboten: am 5. Oktober die WasserKlasse in Moers, am 8. November ein Wasserwirtschaftssilvester in Kamp-Lintfort. Mehr Infos (auch Anmeldung) gibt es auf der VHS-Homepage: https://www.vhs-moers.de/.


LINEG hält die gesetzlichen Abflusswerte ihrer Kläranlagen ein, um die Gewässer zu schützen

Foto: Blick auf eine Kläranlage der LINEG von oben. Zu sehen sind so genannte Belebungs- und runde Nachklärbecken. Bild: LINEG / job

12. September 2022

Aus aktuellem Anlass teilt die LINEG mit Blick auf die bundesweite Berichterstattung über die Verknappung wichtiger Chemikalien bei der Abwasserreinigung mit:

 

Auch die LINEG ist als Betreiber von Kläranlagen in ihrem Verbandsgebiet von der allgemeinen Verknappung bestimmter chemischer Zugabemittel betroffen, die für die Reinigung von Abwasser dringend notwendig sind. Wie in den Medien berichtet wurde, kann der Mangel dieser wichtigen Chemikalien im schlimmsten Fall dazu führen, dass gesetzliche vorgebende Abflusswerte nicht mehr eingehalten werden können. Die LINEG steht im ständigen Austausch mit den Behörden. Außerdem hält sie intensiv Kontakt zu ihrem Mittellieferanten, um die Versorgung mit sogenannten Fällmitteln zu sichern – bisher mit Erfolg.

 

Allerdings steht der LINEG zurzeit nur noch ein Bruchteil der Menge an Fällmitteln zur Verfügung wie noch vor Ausbruch der Energiekrise. Seitdem die Energiekosten massiv gestiegen sind, wird in der Chemieindustrie sehr viel weniger Salzsäure produziert. Diese wird zur Herstellung von Eisen- und Aluminiumsalzen verwendet, die als Fällmittel im Reinigungsprozess eingesetzt werden. Sie binden im Abwasser gelöste Phosphate und verhindern damit, dass diese in zu hohen Konzentrationen mit dem gereinigten Abwasser zurück in den natürlichen Wasserkreislauf gelangen. Der Schutz der Gewässer ist für die LINEG oberstes Gebot. Aus diesem Grund verwendet sie die ihr zur Verfügung stehenden Fällmittel zur Eliminierung von umweltschädlichen Phosphaten.

 

Die begrenzte Menge an Fällmitteln reicht im Moment nicht mehr aus, um diese – wie sonst üblich – auch zur Geruchshemmung im Reinigungsprozess auf den Kläranlagen einzusetzen. Daher weist die LINEG darauf hin, dass es im Umfeld einiger ihrer Kläranlagen zu vorübergehenden Geruchsbelästigungen kommen kann. Die LINEG bittet Anwohner um Verständnis. Sie bedauert mögliche Geruchsbeeinträchtigungen sehr, zumal es auf Grund des viel zu trocken und zu warmen Sommers in jüngster Vergangenheit stellenweise dazu gekommen ist. 

 

Die LINEG beobachtet ihre Betriebsprozesse jederzeit genau, um Emissionen grundsätzlich so gering wie möglich zu halten. Die sich verschärfende und unvorhersehbare Situation auf dem Fällmittelmarkt ist sowohl für Kläranlagenbetreiber eine Herausforderung. Trotz der schwierigen Situation gewährleistet die LINEG auf allen ihren Kläranlagen eine reibungslose und umweltschonende Abwasserreinigung.


LINEG unterstützt Uni-Arbeit: Studentin weist weniger heimische Muscheln in Rheurdt nach

Foto: Die LINEG unterstützte Vanessa Meinert bei ihrer 69-seitigen Abschlussarbeit, die sie bei Prof. Dr. Daniela Lud an der Hochschule Rhein-Waal schrieb – und damit den „Bachelor of Science in Enviroment and Energy“ erwarb. Bild: LINEG / pla

12. Mai 2022

Ursprünglich stammen sie aus Asien, doch längst haben sich die Grob- und die Feingerippte Körbchenmuschel auch am linken Niederrhein dauerhaft angesiedelt. Die beiden Exoten gehören zu gebietsfremden Arten, deren Ausbreitung sich spürbar auf unsere Ökosysteme auswirkt. Wie tiefgreifend so eine Veränderung sein kann, wies Vanessa Meinert am Beispiel der Eyllschen Kendel in Rheurdt nach. Dort wurde der Bestand heimischer Großmuscheln drastisch reduziert. „Sie wurden vor allem durch invasive Muschelarten verdrängt“, fasst die Studentin der Hochschule Rhein-Waal das Ergebnis ihrer Bachelor-Arbeit zusammen.

 

Für ihre Untersuchung griff sie auf die Daten einer wissenschaftlichen Studie im LINEG-Gebiet aus dem Jahr 1976 zurück. Damals wurde im Boden des Bachlaufes eine Dichte von 21,56 heimischen Muscheln pro Quadratmeter ermittelt. Bei zwei Stichproben im März und im Juni 2021 fand sie nun nur noch 2,8 bzw. 1,37 Großmuscheln pro Quadratmeter. „Der Bestand sank innerhalb von 45 Jahren um mehr als das Zehnfache“, rechnet die Hochschülerin vor. Aber – arm an Muscheln ist die Eyllsche Kendel auch heute nicht. Gleichzeitig fand sie dort 20,8 bzw. 24,3 Exemplare pro Quadratmeter der Corbicula fluminea, sprich der Grobgerippten Körbchenmuschel.

 

Ursachen für den extremen Wechsel der Muschelfauna gibt es mehrere, meist sind es von Menschen gemachte Gründe. Laut Nabu haben zum Beispiel nährstoffreiche Einleitungen aus der Landwirtschaft große Auswirkungen auf die Güte und Struktur von Gewässern. Gleiches gilt für frühere Begradigungen von Bachläufen und Versiegelungen von Oberflächen. Hinzu kommen natürliche Fressfeinde wie die Bisamratte oder die Nutria, die bis zu ihrer Ansiedlung ebenfalls gebietsfremd war. Die asiatischen Körbchenmuscheln dagegen wurden durch den globalen Warentransport eingeschleppt, etwa am Rumpf von Schiffen über den Rhein.

 

Die Bestandsaufnahme der Eyllschen Kendel, einem Niederungsbach, der typisch für den Niederrhein ist, entspricht einer bundesweiten Entwicklung. Fast ein Drittel aller heimischen Muschelarten haben ein Problem, in Gewässern zu überleben. Laut der Roten Liste gelten 11,1 Prozent der deutschen Großmuscheln als gefährdet, 5,6 Prozent als stark gefährdet und 11,1 Prozent als vom Aussterben bedroht. „Leider können wir in unserem Verbandsgebiet heute nur noch wenige Gewässerabschnitte mit heimischen Großmuschelvorkommen verzeichnen“, bestätigt Dr. Carmen Gallas. Die stellv. Leiterin des LINEG-Zentrallabors unterstützte die Hochschularbeit.

 

Welche existentiellen Folgen der Verlust von heimischen Großmuscheln nach sich ziehen kann, erklärt Vanessa Meinert anhand des Bitterlings. Der kleine Karpfenfisch ist bei seiner Fortpflanzung auf Muscheln mit einer Größe von bis zu sechs Zentimetern angewiesen; darin legen die Weibchen ihrer Eier ab und werden über das Wasser besamt. Für diese Art der Vermehrung sind die mit bis zu drei Zentimetern viel kleineren Körbchenmuscheln ungeeignet. Daher vermutet die Studentin, dass der Bestand an Bitterlingen im Eyllschen Kendel ebenfalls stark rückläufig sei. „Ob das wirklich so ist, wird die LINEG demnächst untersuchen“, kündigt Dr. Carmen Gallas an.


Girls‘ Day: Mädchen können alles - auch zur LINEG kommen

Foto: Girlpower, made by LINEG. Natalia Hoffmann und Antje Bröcking-Prangenberg (r.) machten den Mädchen beim Girls‘ Day der Stadt Moers Mut, sich auch für einen spannenden Beruf in der Wasserwirtschaft zu interessieren. Bild: LINEG / aa

29. April 2022

In allen Stellenanzeigen der LINEG heißt es: „w/m/d“, egal ob es um eine Ausbildung im Labor, auf den Kläranlagen, in der Werkstatt oder Verwaltung geht. Logisch, denn ob jemand weiblich oder männlich ist oder sich divers fühlt, hat nichts mit der fachlichen Qualifikation zu tun. Soweit die Theorie, in der Praxis ist aber noch immer oft von Männerberufen die Rede.

 

Deshalb ist der Girls‘ Day wichtig und richtig. Ein Aktionstag, einmal im Jahr, an dem Mädchen vermeintliche Jungstätigkeiten nähergebracht werden: insbesondere in Handwerk und Technik, IT und Naturwissenschaften. Die Stadt Moers lud jetzt 12- bis 15-jährige Schülerinnen ein – und bat die LINEG um Unterstützung. Der Wasserwirtschaftsverband war mit zwei Kolleginnen und seinem Gewässerbus mit im Schlosspark dabei.

 

Niederschlagsexpertin Antje Bröcking-Prangenberg zeigte den Teilnehmerinnen, wie der Grundwasserstand gemessen wird. Die LINEG betreibt 2183 eigene Grundwassermessstellen in ihrem Verbandgebiet. Die Kontrolle und Regulierung von Grundwasser ist eine ihrer Hauptaufgaben und gewinnt in Zeiten des Klimawandels immer mehr an Bedeutung. Projektleiterin Natalie Hoffmann ließ die Teilnehmerinnen einen Blick durch ein Binokular auf wirbellose Tiere werfen. Sie gelten als Anzeiger dafür, wie es um die Güte eines Gewässers bestellt ist. Um den ökologischen Zustand zu verbessern, baut die LINEG immer mehr Bäche naturnah aus.

 

Adé Klischee. Bei der Berufswahl darf das Geschlecht keine Rolle mehr spielen, betont Alissa Artz. Die junge Öffentlichkeitsarbeiterin der LINEG begleitete den Aktionstag und sprach den Mädchen Mut zu: „Heutzutage sollte es selbstverständlich sein, dass Frauen den Beruf ausüben können, den sie wollen. Niemand braucht sich mehr sagen zu lassen, dass dies aber ein Männerjob sei.“

 

Welche Karrieremöglichkeiten es bei der LINEG gibt, ist auf der Ausbildungshomepage zu erfahren. Der Link lautet: www.ausbildung-lineg.de.


VHS-Klimareihe: Neulinge am Niederrhein – eine kleine Gewässerbilanz der LINEG

Foto: VHS-Leiterin Beate Schieren-Ohl (r.) begrüßte neben Dr. Carmen Gallas von der LINEG auch Stefan Oppermann zum Wohnzimmergespräch; der Leiter des Fachbereiches Freiraum und Umweltplanung bei der Stadt Moers berichtete über die Folgen des Klimawandels für Natur und Umwelt im urbanen Siedlungsgebieten. Bild: LINEG / ip

8. April 2022

Die Welt wandelt sich, auch klimatisch, auch am Niederrhein. In der Folge siedeln sich immer mehr wirbellose Tiere im Verbandsgebiet der LINEG an, die ursprünglich nicht von hier stammen. Über die Auswirkungen auf die heimischen Ökosysteme berichtete Dr. Carmen Gallas im Rahmen der Klimareihe von VHS und LINEG. Das Wohnzimmergespräch mit der stellvertretenden Leiterin des LINEG-Zentrallabors im Bildungszentrum Hanns-Dieter-Hüsch war ausgebucht.

 

Die Zahl der gebietsfremden Arten, im Fachjargon Neozoen genannt, stieg in den vergangenen 30 Jahren von sieben auf 24 im LINEG-Gebiet an. Dazu zählen die Europäische Süßwassergarnele aus dem Mittelmeer genauso wie der Süßwasser-Röhrenkrebs aus dem Schwarzen Meer. Die niederrheinischen Neulinge sind in einigen Bächen vereinzelt anzutreffen, an anderen Gewässern durchgängig, wie der Große Höckerflohkrebs in der Fossa Eugeniana und im Rheinberger Altrhein.

 

Die Wege, auf denen sie hierherkommen, sind vielfältig. Sie werden unbeabsichtigt durch den globalen Warentransport eingeschleppt, zum Beispiel am Rumpf von Schiffen, wie etwa die Zebramuschel. Sie werden beabsichtigt vom Menschen eingebracht, zum Beispiel der chinesische Graskarpfen zur Bekämpfung der Verkrautung von Stillgewässern, der amerikanische Flusskrebs zur Fischerei oder die Nutria für Pelztierfarmen. In Deutschland sind bislang rund 1.000 gebietsfremde Arten bekannt.

 

Nicht alle von ihnen können sich hierzulande etablieren, einige fügen sich problemlos in vorhandene Lebensgemeinschafen ein. Aber dort, wo sich neozoische Arten ausbreiten und heimische Ökosysteme beeinflussen, können sie der biologischen Vielfalt schaden. Die EU listet in ihrer „Unionsliste“ zurzeit 66 Tiere und Pflanzen auf, die die Biodiversität nachweislich verringern. Zum Erhalt einer großen Artenvielfalt trägt die Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie bei. Sie ist Leitlinie für die LINEG beim naturnahen Ausbau von Gewässern. „Unsere Renaturierungen stärken die heimischen Ökosysteme“, brachte es die Biologin der LINEG auf den Punkt – und warb ausdrücklich für eine Fortführung der EU-WRRL über das Jahr 2027 hinaus.

 

Die Klimareihe von VHS und LINEG wird in diesem und im Sommersemester fortgesetzt. Die nächsten Veranstaltungen sind samstags, 21. Mai und 11. Juni (Wasserschule). Mehr Infos und Anmeldemöglichkeiten gibt es auf der VHS-Homepage: https://www.vhs-moers.de/.


Die LINEG macht Schule im Grünen Klassenzimmer von Kamp-Lintfort

Foto: Die Diplom-Biologin und Umwelt-Pädagogin Claudia Goormann ist schon seit vielen Jahren im Auftrag der LINEG unterwegs. Sie bietet einen Unterricht der etwas anderen Art an, am liebsten am Ufer eines Gewässers. Bild: LINEG / ip

31. März 2022

Die LINEG beteiligt sich mit eigenen Angeboten am Grünen Klassenzimmer im Zechenpark in Kamp-Lintfort. Es geht um eine Wissensvermittlung rund um den lebensnotwendigen Rohstoff Wasser. Lernort ist das Gewässerufer der Großen Goorley, die der Wasserwirtschaftsverband vor zwei Jahren in diesem Bereich naturnah ausgebaut hat.

 

Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche aus Kitas sowie Grund- und weiterführenden Schulen. Es gibt vier Lernthemen, die von der Diplom-Biologin und Umweltpädagogin Claudia Goormann im Auftrag der LINEG entwickelt wurden und angeboten werden: „Bachflohkrebs & Co – Leben am und im Bach“, „Ente Emma hat Hunger“, „Zurück zur Natur – vom Ausbau der Großen Goorley“ und „Mikroplastik – vom Fluss ins Meer“.

 

Das Konzept eines Grünen Klassenzimmers wurde im Vorfeld der Landesgartenschau 2020 von der Stadt Kamp-Lintfort entworfen. Auch damals schon beteiligte sich die LINEG an der Umsetzung. Leider aber mussten die Veranstaltungen wegen der Corona-Lage abgesagt werden. Dennoch war die Arbeit nicht umsonst. Im Sinne der Nachhaltigkeit wird das Angebot nun mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW fortgeführt – und die LINEG beteiligt sich gerne daran.

 

Der Unterricht im Grünen Klassenzimmer soll zwischen April und Oktober stattfinden. Mehr Informationen zu den Kursen der LINEG und allen weiteren Angeboten gibt es auf der Internetseite: www.lernort-zechenpark.de.


Weltwassertag: Die LINEG sensibilisiert für einen schonenden Umgang mit Grundwasser

Foto: Die Grundwassermessstelle 1669-3 in Baerl, also im linksrheinischen Duisburg: Der Hydrogeologe Christoph Breit demonstriert, wie der Wasserstand im Grund gemessen werden kann. Das Kabellichtlot ist mit einer Sonde ausgestattet, die ein hör- und ein sichtbares Signal sendet, sobald sie mit der Wasseroberfläche in Berührung kommt. Bild: LINEG / ip

22. März 2022

Dürre und Starkregen, Stürme und Überschwemmungen – die weltweite Zunahme von Wetterextremen in Folge des Klimawandels sind allgemein bekannt. Aber: In der öffentlichen Diskussion wurden bisher kaum mögliche Auswirkungen auf das Grundwasser berücksichtigt. Global betrachtet wird die Gesamtmenge an Grundwasser weiter abnehmen, warnen Wissenschaftler. Auch im Verbandsgebiet der LINEG ist dieser Negativtrend leider zu beobachten.

 

Der Wasserwirtschaftsverband nutzt den diesjährigen Weltwassertag am 22. März, um auf dieses Problem aufmerksam zu machen und für einen schonenderen Umgang mit Grundwasser zu werben. Die Messung, Regulierung und – nicht zuletzt – der Schutz von Grundwasser gehören zu den Hauptaufgaben des öffentlichen Unternehmens. Die LINEG mit mehr als 100 Jahren Erfahrung beobachtet genau, ob und wie sich der Klimawandel auf die Neubildung von Grundwasser auswirkt.

 

Im Winter 2021/22 fiel zwar genug Niederschlag, so dass sich der Grundwasserkörper im LINEG-Gebiet wieder etwas erholte, aber für eine Entwarnung reichte es nicht. In den vergangenen zehn Jahren nahm die Gesamtmenge an Grundwasser stetig ab. Grund sind veränderte Niederschlagsmuster, steigende Jahresdurchschnittstemperaturen, längere Trockenphasen, höhere Verdunstungsraten und ausgetrocknete Böden, in die weniger Wasser eindringen kann, so dass mehr Wasser oberflächlich ab- und wegfließt.

 

Die LINEG betreibt in ihrem 624 Quadratkilometer großen Verbandgebiet zwischen Krefeld und Xanten 2183 eigene Grundwassermessstellen, die regelmäßig abgelesen werden. Das Netzwerk liefert Daten, die an übergeordnete staatlichen Stellen weitergegeben werden, zum Beispiel das Landesumweltministerium, auch an den Deutschen Wetterdienst. Die LINEG leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Beobachtung des regionalen Klimas und liefert eine sachliche Diskussionsgrundlage für mögliche Klimafolgeanpassungen.

 

Bisher herrscht kein Wassermangel am linken Niederrhein. Doch wenn sich die Grundwasserspeicher schneller leeren als sie durch Niederschlag wieder aufgefüllt werden, könnte es auch in dieser Region zukünftig zu Problemen kommen. Deshalb schließt sich die LINEG dem Aufruf der Vereinten Nationen zum Weltwassertag an, den es seit 1992 gibt, um für einen verantwortungsvolleren Umgang mit diesem lebenswichtigen Rohstoff zu sensibilisieren. 2022 lautet das Motto: „Unser Grundwasser: der unsichtbare Schatz.“


VHS-Klimareihe: Die LINEG zeigte, wie der Grundwasserstand gemessen wird

Foto: Beate Schieren-Ohl (VHS-Leiterin, l.) begrüßte die Gäste der dritten Veranstaltung der Klimareihe, bei der der LINEG-Hydrogeologe Christoph Breit über Grundwasser-Themen aufklärte. Mit dabei war auch die Umweltplanerin Anika Siebert (Stadt Moers). Bild: LINEG / ip

10. März 2022

19 Zentimeter – das klingt nach nicht viel, aber Christoph Breit reichte diese Differenz. „In diesem Winter hat es genug geregnet.“ Mit dieser guten Nachricht schloss der Hydrogeologe der LINEG seinen Vortrag über die Messung und Auswertung von Grundwasserständen. Es war die dritte Veranstaltung im Rahmen der VHS-Klimareihe, die im alten Landratsamt begann und nebenan im Stadtpark in Moers endete. In Theorie und Praxis klärte der Experte des Wasserwirtschaftsverbandes über Dürresommer und Starkregen, ausgetrocknete und feuchte Böden sowie deren Folgen für das Grundwasser auf.

 

Welche Auswirkungen des Klimawandels bereits jetzt vor der Haustüre zu sehen, spüren und messen sind, darüber berichtet die LINEG in ihrer sechsteiligen Serie, die im Oktober des vergangenen Jahres startete. Damals wurde im Moerser Stadtpark der Grundwasserstand gemessen: 6,19 Meter im Abstich. „Ein guter Vergleichswert“, so Christoph Breit, weil die Messung zu Beginn der jahreszeitlichen Feuchtperiode stattfand. Vier Monate später ließ er nun an derselben Stelle ein sogenanntes Kabellichtlot in eine Grundwassermessstelle der LINEG hinabgleiten. Die Lot-Spitze des Messgerätes berührte nach exakt 6,00 Metern die Wasseroberfläche, sichtbar durch eine Lampe, die an der Handrolle aufleuchtete.

 

Aus der Differenz der beiden Messwerte schloss er, dass der Grundwasserspiegel seit der letzten Messung angestiegen ist. Trotz dieses kleinen Lichtblickes wies Christoph Breit auf ein wahrscheinliches Problem der Zukunft hin: die sich verändernden Niederschlagsmuster und einer Zunahme von Wetterextremen. Einerseits werde es ausgeprägte Dürrephasen infolge warmer, trockener Sommer geben, wie in 2018, 2019 und 2020. Andererseits könne es vermehrt zu heftigen Starkregen kommen, wie im Sommer 2021. Entscheidend für den natürlichen Wasserhaushalt werde sein, wann Niederschlag fällt und wie lange. Selbst wenn die gesamte Niederschlagsmenge über das Jahr betrachtet nicht weniger würde: Ein ausgetrockneter Boden kann spontan weniger Niederschlagswasser aufnehmen und speichern als ein feuchter; das Regenwasser dringt dann nicht bis in das Grundwasser vor, sondern fließt oberflächlich ab – es ist also weg.

 

„Grundwasser ist eine der wertvollsten Ressourcen, die uns zur Verfügung steht. Wir sollten uns gemeinsam Gedanken über einen nachhaltigen Umgang damit machen.“ Dieser Bitte des LINEG-Fachmannes schloss sich auch die Umweltplanerin der Stadt Moers, Anika Siebert, an.

 

Die Klimareihe von VHS und LINEG wird bis ins Sommersemester hinein fortgesetzt. Die nächsten Veranstaltungen sind für Donnerstag, 7. April (Gewässerkunde) sowie samstags, am 21. Mai und 11. Juni (Wasserschule) geplant. Mehr Infos und Anmeldemöglichkeiten gibt es auf der VHS-Homepage: https://www.vhs-moers.de/.


Nach Baumkontrolle und Gehölzpflege: LINEG öffnet wieder den Wanderweg am Moersbach in Utfort

Foto: Der Wanderweg am Moersbach in Utfort ist nicht nur Teil des weitläufigen Wegenetzes der Jakobspilger, sondern auch des Niederrhein-Weges mit der offiziellen Markierung: weißes NW auf schwarzem Grund. Bild: LINEG / ip

9. März 2022

Ab sofort öffnet die LINEG wieder den Wanderweg am Moersbach in Utfort. Der rund 800 Meter lange Abschnitt zwischen Kampstraße und Tervoorter Waldweg wurde im Januar dieses Jahres gesperrt, als bei einem Sturm zwei Linden umgestürzt waren; danach war die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet (siehe Meldung vom 14. Januar 2022).

 

Bei der Baumkontrolle entlang des Weges fielen zwei weitere Linden auf, die durch einen Pilzbefall nicht mehr standsicher waren. Beide kranken Bäume wurden aus Sicherheitsgründen gefällt. Insgesamt musste die LINEG somit leider vier Linden entlang des Ufers entnehmen.

 

Darüber hinaus führte die Firma Pabst Umweltservice aus Wesel im Auftrag der LINEG eine Gehölzpflege am Moersbach durch. Einzelne Sträucher wurden auf den Stock gesetzt, Verbuschungen wurden entfernt, um den Linden wieder mehr Licht zur Entwicklung zu geben. Die Arbeiten erstreckten sich entlang des Wanderweges bis zum Hülsdonker Flutgraben und wurden mit Blick auf die Brutzeit Ende Februar beendet.

 

Der Wanderweg am Moersbach ist nicht nur ein Teil des weitläufigen Wegenetzes der Jakobspilger, sondern auch des rund 125 Kilometer langen Niederrhein-Weges (NW), den die Niederrheinischen Berg- und Wanderfreunde ausgezeichnet haben. Auf der Strecke sind acht Rathäuser miteinander verbunden. Mehr Informationen zum NW gibt es unter diesem externen Link: http://www.niederrheinische-berg-und-wanderfreunde.de.


LINEG unterstützt Unesco-Schülerin bei einer Facharbeit über die Große Goorley in Kamp-Lintfort

Foto: Unterricht der etwas anderen Art erlebte Pelin Öztas. Die Schülerin meldete sich bei der LINEG und bat um Unterstützung für die Erstellung einer Facharbeit im Leistungskurs Biologie. Auch der Nieselregen schreckte sie nicht ab, um Flora und Fauna in der Großen Goorley in Kamp-Lintfort zu untersuchen. Bild: LINEG / ip

22. Februar 2022

„Wie wirkt sich der naturnahe Ausbau der Großen Goorley auf die Pflanzen- und Tierwelt aus?“ Unter diese Frage stellte Pelin Öztas ihre Facharbeit im Leistungskurs Biologie. Für die Beantwortung holte sich die 17-jährige Schülerin der Unesco-Schule in Kamp-Lintfort Unterstützung bei der LINEG. Der Wasserwirtschaftsverband hatte den Bachlauf im Bereich des Zechenparks im Vorfeld der Landesgartenschau 2020 renaturiert und überprüft seitdem regelmäßig, welche Entwicklung das Gewässer nimmt.

 

Davon hatte Pelin Öztas im Internet gelesen, sich bei der LINEG gemeldet und um fachliche Hilfe bei der Erstellung ihrer zwölfseitigen Arbeit gebeten. Damit sie einen besseren Einblick in die Gewässerkontrollen bekommt, nahm Dr. Carmen Gallas die angehende Abiturientin mit an die Große Goorley. Die Fachbereichsleiterin Biologie des LINEG-Labors stattete die Schülerin mit Gummistiefeln, einer wasserdichten Schutzhose, einem Kescher und mehreren Sammelgefäßen für die gefundenen Pflanzen und Tiere aus. Gemeinsam betraten sie vorsichtig den Uferbereich, um ihre Nachforschungen durchzuführen.

 

Dabei untersuchten sie das sogenannte Makrozoobenthos, das sind tierische Organismen, die im Wasser den Boden besiedeln. „Wir haben zum Beispiel die Larve einer Gebänderten Prachtlibelle entdeckt“, erzählt Pelin Öztas. Der wissenschaftliche Fachbegriff für das Insekt lautet Calopteryx splendens, in Deutschland wird es auf der Vorwarnliste der gefährdeten Arten geführt. Es bewohnt langsam fließende Gewässer, die nicht zu sehr verschmutzt und ausreichend besonnt sind.

 

Außerdem konnten sie Exemplare der Kleinen Wasserlinse, Lemna minor, und der Zierlichen Wasserlinse, Lemna minuta, im Uferbereich bestimmen. Mit ihren Ergebnissen ist die Schülerin zufrieden, denn von Natur aus ist es um diese Jahreszeit schwierig, den Bestand von Flora und Fauna zu kartieren. Dr. Carmen Gallas gab ihr noch den Tipp, das gesundheitsschützende und -fördernde Potenzial dieses Naturraumes für den Menschen zu berücksichtigen. „Urbane Grünräume haben einen positiven Einfluss auf die psychische, physische und soziale Gesundheit“, erklärt sie und verweist auf wissenschaftliche Studien zu diesem Thema, das in der Plänen zur Stadtentwicklung eine immer größere Beachtung findet.


LINEG lässt den Parsickgraben im Gewerbepark Dieprahm in Kamp-Lintfort pflegen

Foto: Eine Momentaufnahme vom Parsickgraben, der den Gewerbepark Dieprahm in Kamp-Lintfort durchfließt. Der Wasserlauf und Uferbereich wird bis Ende Februar im Auftrag der LINEG gepflegt. Die rot markierten Bäume bedürfen dabei einer besonderen Aufmerksamkeit. Auch diese Maßnahme wurde, wie üblich, mit den Behörden vorab abgestimmt. Bild: LINEG / ip

18. Februar 2022

Auf einer Länge von knapp 600 Metern wird die LINEG ab Samstag, 19. Februar 2022, die beiden Uferstreifen des Parsickgrabens im Gewerbepark Dieprahm in Kamp-Lintfort pflegen lassen; wenn es das Wetter zulässt. Die Arbeiten werden durch die Firma Pabst Umweltservice aus Wesel durchgeführt und müssen spätestens bis zum Monatsende abgeschlossen sein. Danach beginnt die gesetzliche Schutzzeit für Tiere, in der bis Ende September keine einschneidende Gehölzpflege gestattet ist. Die Maßnahme betrifft den Bereich zwischen dem Diepsrahmsweg und der Max-Planck-Straße. Dort führt ein asphaltierter Spazierweg am Gewässer vorbei. Die LINEG bittet um Verständnis, dass es dort im Zuge der Arbeiten zu kurzfristigen Sperrungen kommen kann.

 

Bei dem vorher üblichen Kontrollgang stellte die LINEG fest, dass sechs größere Bäume mit einem Stammdurchmesser zwischen 30 und 49 Zentimetern aus Gründen der Verkehrssicherheit entnommen werden müssen; darunter sind unter anderem ein Ahorn und eine Birke. Probebohrungen ergaben, dass diese Bäume hohl, morsch oder krank sind. Darüber hinaus werden auch mehrere kleinere Gehölze und Sträucher entfernt. Durch sogenannte Verbuschungen, die etwa durch wilden Samenflug entstehen, können nahestehende Bäume in ihrer Entwicklung beeinträchtigt werden; ebenso wirken sich diese negativ auf den Bodenuntergrund aus, der durch fehlendes Licht artenärmer wird.

 

Die kontrollierte Ausdünnung stärkt auch die Böschungen am Ufer. Bäume wachsen mit einer besseren Standfestigkeit weiter, im Boden befindliche Wurzelstöcke treiben wieder besser aus. Dadurch wird das Bachprofil robuster, dies wiederum sichert den eigentlichen Zweck des Parsickgrabens: den sicheren Wasserabfluss, insbesondere bei Starkregen.


Was bedeutet eigentlich ein rotes „A“? Neunjähriger Schüler aus Vluyn fragt kritisch bei der LINEG nach

Foto: "Wer, wie, was? Wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt, bleibt dumm", heißt es in einem bekannten Kinderlied. Nicht so Johannes aus Vluyn. Er meldete sich per E-Mail bei der LINEG. Anlass sind die derzeitigen Gehölzpflegearbeiten am Plankendickskendel. Baummarkierungen, so wie das rote "A", machten den Jungen stutzig. Darüber wollte er mehr wissen. Bild: LINEG / ip

17. Februar 2022

Naturschutz ist für Johannes ein wichtiges Thema. Umso aufmerksamer wurde der neunjährige Junge aus Neukirchen-Vluyn, als er mittags aus der Grundschule nach Hause kam war und mehrere Bäume am Springenweg entdeckte, auf denen ein rotes „A“ gesprüht war. „Steht das A für Abholzen?“, fragte er sich, seine Eltern - und schließlich die LINEG. Der Wasserwirtschaftsverband arbeitet zur Zeit entlang des Plankendickskendels. Auf einer Strecke von rund 400 Metern, parallel zum Springenweg, wird gerade eine dringend notwendige Gehölzpflege durchgeführt (siehe Meldung vom 14. Februar 2022).

 

So weit, so verständlich - aber, fragte Johannes kritisch nach: „Warum wurden auch einige Bäume gefällt?“ Auch das gehört zur Bewirtschaftung von Naturflächen manchmal dazu. Zum Beispiel, wenn Bäume durch Pilzbefall oder Staunässe verfaulen, dann drohen sie irgendwann umzukippen; sie sind also eine Gefahr für Spaziergänger und Radfahrer. „Werden denn dafür neue Bäume gepflanzt?“, wollte der Schüler wissen. Ja, lautet die beruhigende Antwort. Die LINEG wird so viele Weidenstecklinge wie möglich entlang des Wasserlaufes setzen; die neuen Bäume werden ein für den Niederrhein typisches Landschaftsbild ergeben. Auch diese Auskunft tröstete den Naturliebhaber ein wenig, wenngleich er anmerkte: „Schön sieht es hier nicht aus?“ Stimmt. Eine frisch beschnittene Fläche wirkt anfangs immer kahl und kalt; zumal der Grünstreifen hier mehr als zehn Jahre lang blickdicht verwilderte; und leider auch regelmäßig vermüllt wurde.

 

Die LINEG bittet alle Bürgerinnen und Bürger um etwas Geduld. Ab dem Frühling wird sich die Natur an dieser Stelle von dem Rückschnitt und den Fällungen erholen. Bis dahin werden sich auch die Eichhörnchen und Enten, Fischreiher und andere Tiere wieder an ihren Lebensraum gewöhnt haben - und hoffentlich auch einer der jüngsten und engagiertesten Anwohner: Johannes. Er hat aus Sicht der LINEG übriges vorbildlich gehandelt. Er hat das Gespräch gesucht, kritisch nachgefragt, aufmerksam zugehört und ist nun in der Lage, anhand von Fakten sich selbst seine Meinung zu bilden. Und nebenbei weiß er jetzt auch, warum Baumkontrolleure der LINEG auf manche Stämme ein rotes „A“ sprühen. Es steht für Aufasten, das heißt: Lockere oder tote, also gefährliche, Äste dieses Baumes müssen zurückgeschnitten werden.


LINEG pflegt die ufernahen Gehölze am Plankendickskendel in Vluyn

Foto: Blick von der hölzernen Fußgängerbrücke über den Plankendickskendel in Vluyn, die den Spazierpfad am Springenweg mit der Straße Am Klotzfeld verbindet. Bild: LINEG / ip

14. Februar 2022

Kopfweiden werden zurückgeschnitten, Brombeer- und Holundersträucher auf den Stock gesetzt, neue Weidenstecklinge eingepflanzt – die LINEG beginnt am Dienstag, 15. Februar mit der Gehölzpflege am Plankendickskendel in Neukirchen-Vluyn. Die Arbeiten erstrecken sich auf einen rund 400 Meter langen Gewässerabschnitt zwischen der Niederrheinallee und dem Nordring, parallel zum Springenweg, und können bis zum Monatsende dauern. Ab 1. März gilt laut dem Bundesnaturschutzgesetz ein Fäll- und Beseitigungsverbot für bestimmte Gehölze; bis zum 30. September. Es dient dem Schutz der Tiere, insbesondere mit Rücksicht auf die Brutzeiten vieler Arten.

 

Die LINEG wird für die Maßnahme unter anderem einen Mini-Bagger und einen Kettensteiger mit einer Hebebühne nutzen. Die Anfahrt der Einsatzgeräte an das ufernahe Gelände am Ortsrand von Vluyn wird über den Spazierweg erfolgen. Dieser wird vorab mit Arbeitsplatten ausgelegt, um die Oberfläche des Weges zu schonen. Dabei wird es zu kurzfristigen Sperrungen von einzelnen Abschnitten kommen. Spaziergänger werden dafür um Verständnis gebeten.

 

Der Plankendickskendel wurde in diesem Bereich vor mehr als zehn Jahren von der LINEG naturnah ausgebaut. Dem Gewässer wurde mehr Platz eingeräumt, mit kleinen Inseln und Flachwasserzonen. An bestimmten Stellen im Bachlauf wird bewusst Totholz zurücklassen. Es dient als Lebensraum und Nahrungsquelle für eine Vielzahl von Organismen, auch trägt es zur Ausbildung ökologisch wertvoller Strukturen im und am Wasser bei.

 

Das geschnittene Holz sammelt die LINEG am Ufer, um es anschließend vor Ort zu häckseln. Mit den Hackschnitzeln wird die Heizung in der LINEG-Werkstatt in Moers auf umweltschonende Art betrieben.

 

Im Zuge der Gehölzpflege wird die LINEG auch den wilden Müll beseitigen, der an mehreren Stellen im und am Gewässer zu finden ist. Bei der Vorbesichtigung wurden zum Beispiel ein Sitzpolsterkissen, zwei Lampenständer, viele Plastikflaschen und Unmengen an Einwegverpackungen gesichtet. Eine Problemlage, die die LINEG leider häufiger an Bächen mit ufernahen Spazierwegen vorfindet.


LINEG schneidet Kopfweiden im Freizeit- und Stadtpark von Moers zurück

Foto: Typisch Niederrhein, Kopfweiden säumen den Wasserlauf des Moersbaches im Freizeit- und Stadtpark in Moers. Alle Jahre wieder werden die Bäume geschnitten, damit ihre charakteristische Form erhalten bleibt. Bild: LINEG / ip

 

9. Februar 2022

Rund 100 Kopfweiden wird die LINEG bis Ende Februar entlang des Moersbaches im Freizeit- und Stadtpark von Moers zurückschneiden. Der Schnitt der Weiden erfolgt turnusgemäß, alle fünf bis acht Jahre ist eine Kappung notwendig. Das Schneiteln, wie Fachleute sagen, dient der Verjüngung der Bäume. 

 

Die Gehölzpflege beginnt am Donnerstag, 10. Februar, und erstreckt sich auf den Flussabschnitt zwischen der Aumühle und dem derzeit in Bau befindlichen Walldurchstich am Hugo-Otto-Weg. Die Arbeiten können bis Montag, 28. Februar, dauern. Am 1. März beginnt die Brutzeit, zum Schutz der Tiere sind dann Rückschnitte von Gehölzen gesetzlich untersagt.

 

Zunächst werden, wo nötig, Sträucher am Ufer gestutzt, danach die Kopfbäume in Form gebracht. Damit trägt die LINEG zum Erhalt eines typischen Elementes der niederrheinischen Landschaft bei; die Kopfweide mit drei Wurzeln und 13 Zweigen ist der Wappenbaum des Kreises Wesel.

 

Das geschnittene Holz wird am Ufer gesammelt und anschließend vor Ort gehäckselt. Mit den Hackschnitzeln wird die Heizung in der LINEG-Werkstatt in Moers auf umweltschonende Art betrieben. An bestimmten Stellen im Gewässer wird Totholz zurücklassen. Es dient als Lebensraum und Nahrungsquelle für eine Vielzahl von Organismen, auch trägt es zur Ausbildung naturnaher Strukturen im und am Wasser bei.

 

Tipp zum Weiterlesen: Wer mehr über den Wappenbaum des Kreises Wesel wissen möchte, wird auf dessen Homepage fündig, der externe Link: https://www.kreis-wesel.de/de/kreisverwaltung/wappen-des-kreises-wesel/


Annabell Schöneich wirbt als Botschafterin der LINEG für ein nachhaltiges Neukirchen-Vluyn

Foto: Jede Kampagne braucht ein Gesicht. Bisher halten neun Botschafterinnen und Botschafter aus Neukirchen-Vluyn sprichwörtlich ihren Kopf für die gute Sache hin; eine von ihnen ist die Vermessungstechnikerin der LINEG, Annabell Schöneich (3. Reihe, Mitte). Bild: LINEG /  ip

7. Februar 2022

„Wir übernehmen Verantwortung für die Umwelt. Konkret bedeutet das, dass die LINEG Gewässer naturnah ausbaut oder anlegt.“ Mit diesen Worten wirbt Annabell Schöneich in einem Video für die Nachhaltigkeitskampagne der Stadt Neukirchen-Vluyn. Die Vermessungstechnikerin der LINEG ist eine von neun Botschafterinnen und Botschaftern, die aus der Stadt kommen und alle anderen Bürgerinnen und Bürger anregen möchten, auch etwas für ihre Heimat zu tun. Motto: #handelsinNVoll.

 

Die LINEG begleitet den Nachhaltigkeitsprozess der Stadt Neukirchen-Vluyn schon seit Längerem. Sie arbeitete an einer Nachhaltigkeitsstrategie für die Kommune mit, ihr Schwerpunkt lag im Handlungsfeld „Ressourcenschutz und Klimafolgenanpassung“. Weiterhin bringt der Wasserwirtschaftsverband sein Wissen in den aktuell laufenden Stadtentwicklungsprozess mit Blick ins Jahr 2040 mit ein. Ein wichtiges Thema bei der Umgestaltung von urbanen Lebensräumen lautet: Wasser in der Stadt.

 

Ein Beispiel dafür ist der Ophülsgraben auf dem ehemaligen Zechengelände Niederberg, der früher verrohrt war und durch die LINEG freigelegt wurde - im Sinnen der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Von dem naturnahen Ausbau und seinen positiven Auswirkungen für Pflanzen und Tiere in der ufernahen Umgebung berichtet Annabell Schöneich in dem rund zweiminütigem Videoclip, der über die Website der Kampagne zu sehen ist. Dort sind auch vielfältige Informationen und Tipps zum nachhaltigen Handeln auf lokaler und persönlicher Ebene zu finden.

 

Der externe Link zum Video:

https://handelsinnvoll.de/handelsinnvoll/sinnvoll-botschafter/schoeneich-annabell.html.


Gegen den Fachkräftemangel: Katja Gooßens wirbt für blaue Berufe bei der LINEG - bundesweit!

Foto: Keine Angst vor großen Aufgaben: Während ihrer Ausbildung zur Fachkraft für Wasserwirtschaft plante Katja Gooßens die Ausstellungsfläche der LINEG auf der Landesgartenschau 2020 in Kamp-Lintfort. Bild: LINEG / Marc Albers

31. Januar 2022

Das Abitur ist geschafft – und dann: Studium oder Ausbildung? Rund drei Viertel aller Abiturientinnen und Abiturienten nimmt laut der Bundesagentur für Arbeit die Erlangung der Hochschulreife wörtlich – und studiert. Andererseits gehen laut der Deutschen Handwerkskammer seit einigen Jahren immer mehr junge Menschen in die Lehre – und lassen sich in einem Betrieb ausbilden. Ein Trend, der gegen den Fachkräftemangel in bestimmten Berufen helfen kann. Diesen Karriereweg schlug auch Katja Gooßens nach ihrem Abi ein. Sie wurde bei der LINEG zur Fachkraft für Wasserwirtschaft ausgebildet – und später unbefristet übernommen.

 

Eine Erfolgsgeschichte, die sie im Internet-Portal „abi.de“ erzählt. Die Plattform zur Studien- und Berufsinformation wird von der Bundesagentur für Arbeit angeboten. In deren Auftrag fragte der Meramo Verlag in Nürnberg bei der LINEG in Kamp-Lintfort um ein Interview an. Die 27-Jährige sagte spontan zu: „Vielleicht kann ich anderen damit Mut machen.“ Denn auch sie weiß, dass ihre Entscheidung für eine Berufsausbildung direkt nach dem Abitur ungewöhnlich war. Bereut hat sie ihren Entschluss bisher nicht, längst arbeitet sie im Fachbereich Bau des Wasserwirtschaftsverbandes. Dort gibt sie zum Beispiel die Errichtung von Grundwassermessstellen in Auftrag und begleitet diesen Prozess von der Planung bis zur Inbetriebnahme.

 

Das Gespräch mit Katja Gooßens soll nach Auskunft des Meramo Verlages demnächst auch im Magazin „Typisch“ der Bundesarbeitsagentur erscheinen; zunächst als E-Paper, danach als Printheft.

 

Der externe Link zum Interview auf „abi.de“:

https://abi.de/ausbildung/berufsueberblick-von-a-z/ausbildungsberufe-f/fachkraft-fuer-wasserwirtschaft.


VHS-Klimareihe: Die LINEG klärt über Starkregen und andere Wetterextreme auf

Foto: Fakten statt Fake News - Gesa Amstutz (LINEG, v.r.), Beate Schieren-Ohl (VHS), Christoph Breit (LINEG), Antje Bröcking-Prangenberg (LINEG) und Frank Büser (ENNI) luden zum Sofagespräch ins VHS-Wohnzimmer im Hanns-Dieter-Hüsch-Bildungszentrum in Moers. Bild: LINEG / ip

25. Januar 2022

Ausgebucht! Das große Interesse an der Klimareihe von VHS und LINEG zeigte: Wetterextreme sind ein nachgefragtes Thema, nicht nur nach der Flutkatastrophe im vergangenen Jahr im Ahrtal. 20 Zuhörende fanden sich jetzt im VHS-Wohnzimmer in Moers ein, um mit der Niederschlagsexpertin Antje Bröcking-Prangenberg und dem Hydrogeologen Christoph Breit über lokale Auswirkungen des globalen Klimawandels zu diskutieren. Die Moderation des angeregten Dialoges im corona-konformen Format übernahm Gesa Amstutz, Geschäftsbereichsleiterin Wasserwirtschaft bei der LINEG.

 

Die beiden Fachkräfte des Wasserwirtschaftsverbandes sprachen über landschaftliche Gegebenheiten und klimatische Bedingungen der Region, über Niederschlags- und Abflussmengen von Gewässern am linken Niederrhein, Maßnahmen zur Klimaanpassung im Verbandsgebiet… kurz: Die LINEG brachte ihr wasserwirtschaftliches Wissen in die Diskussion mit ein. Eine Botschaft des Abends lautete: Der Klimawandel ist mess- und spürbar vor der Haustüre angekommen. Zukünftig wird es laut Wissenschaft in Deutschland wärmer werden, zu trockeneren Sommern und feuchteren Winter kommen, auch wird die Zahl von Wetterextremen, wie Starkregenereignissen, zunehmen. Das aber soll keine Panikmache sein, war den Fachleuten wichtig, sondern vielmehr ein Anlass für Aufklärung.

 

Neben VHS-Leiterin Beate Schieren-Ohl sowie Umweltplanerin Anika Siebert und Fachbereichsleiter Freiraum- und Umweltplanung Stefan Oppermann von der Stadt Moers war an diesem Abend auch Frank Büser, Abteilungsleiter Kanal/Straßenbetrieb von der ENNI, mit dabei. Ihr gemeinsames Fazit: Die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft sollten von allen zusammen angegangen werden; am besten sofort.

  

Die Klimareihe von VHS und LINEG wird in diesem und im Sommersemester fortgesetzt. Die nächsten Veranstaltungen sind am Dienstag, 8. März ab 18 Uhr (Grundwasser-Messung), Donnerstag, 7. April (Gewässerkunde) sowie samstags, 21. Mai und 11. Juni (Wasser Klasse, Bildungsbus). Mehr Infos und Anmeldemöglichkeiten gibt es auf der VHS-Homepage; der externe Link: https://www.vhs-moers.de/. 


Die LINEG war zu Gast beim Neujahrsempfang der Stadt Moers

Foto: Gastgeber Christoph Fleischhauer (r.) begrüßte Harald Fielenbach (Vorsitzender des Naturschutzbundes NABU Moers – Neukirchen-Vluyn), Gesa Amstutz (LINEG, 2.v.l.), Birgit Geistmann (Landschaftsarchitektin beim Fachdienst Freiraum- und Umweltplanung der Stadt Moers) und Michael Jansen (Initiator von zwei Blumenwiesen in Moers). Bild: Stadt Moers

17. Januar 2022

Unter dem Titel „Moers: natürlich – grün“ lud Bürgermeister Christoph Fleischhauer am Samstag, 15. Januar, zu einem digitalen Neujahrsempfang. Die corona-konforme Veranstaltung wurde live über die städtischen Social-Media-Kanäle übertragen. Unter den vier Gästen war auch Gesa Amstutz, Geschäftsbereichsleiterin Wasserwirtschaft bei der LINEG.

 

Sie klärte über die Aufgaben des Wasserwirtschaftsverbandes auf, der seit mehr als 100 Jahren das Grund- und Oberflächenwasser in seinem Verbandsgebiet reguliert sowie Abwasser reinigt. Früher ging es bei der Gestaltung von Gewässern vorrangig um einen schnellen und kontrollierten Wasserabfluss, heute werden dabei Auswirkungen des Klimawandels und Fragen der Klimaanpassung gleichrangig berücksichtigt. Als Beispiel für eine naturnahe Umgestaltung und damit für eine ökologische Aufwertung, führte sie den Moersbach an. Das Hauptgewässer im Stadtgebiet von Moers wurde bereits an mehreren Stellen renaturiert. Spaziergänger kennen und schätzen insbesondere den Bereich rund um die Aumühle am Moerser Stadtpark.

 

Angesichts der Flutkatastrophe im Sommer 2021 in Teilen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz wollte Bürgermeister Fleischhauer wissen, ob es eine solche Situation auch in Moers geben könne. Die Diplom-Geologin verwies darauf, dass das hydrologische Einzugsgebiet und die topographischen Verhältnisse beider Regionen jeweils andere sind. Ein Starkregen werde sich im Flachland anders als dort, sprich sehr viel großflächiger verteilen. Mit Blick auf das Starkregenereignis machte sie deutlich, wie wichtig Renaturierungen von Wasserläufen sind. Einerseits wird ihnen dadurch mehr Platz gegeben, damit sie stellenweise ausufern können, ohne Schaden zu verursachen. Andererseits werden sie so geplant, dass sie Dürreperioden ausgleichen können. Denn, so Gesa Amstutz, in den Jahren 2018, 2019 und 2020 war ein gegenteiliges Wetterextrem das Problem, auch in Moers: die lang anhaltende Trockenheit.

 

Das Video zum Neujahrsempfang ist im YouTube-Kanal der Stadt Moers zu sehen, externer Link:

https://www.youtube.com/stadtmoers


LINEG sperrt den Wanderweg am Moersbach in Utfort vorübergehend

Foto: Betreten verboten! Ein Teil des Wanderwegs am Moersbach in Utfort ist gesperrt. Die Standfestigkeit der Bäume muss überprüft werden, zwei Linden sind durch den Wind bereits umgestürzt. Bild: LINEG / ip

14. Januar 2022

Seit Freitag, 14. Januar 2022, wird ein kleiner Teil des Wanderweges am Moersbach in Utfort, zwischen Kampstraße und Tervoorter Waldweg, bis auf Weiteres durch die LINEG gesperrt. Grund sind zwei umgestürzte Linden sowie ein Astabbruch an einem dritten Baum. Die Verkehrssicherheit in diesem Abschnitt kann nicht mehr gewährleistet werden. Als Umleitung wird die nahe gelegene Liebrechtstraße empfohlen, die in rund 100 Meter Entfernung parallel zum Wanderweg verläuft.

 

Ab Montag, 17. Januar 2022, wird die LINEG eine Baumkontrolle entlang des Wanderweges durchführen. Nach ersten Erkenntnissen sind die zwei Linden nach starken Winden umgefallen. Beide Bäume werden in den nächsten Tagen geborgen. An der Linde mit dem Astabbruch wurde zudem ein Pilzbefall festgestellt.

 

Die LINEG bittet um Verständnis für Maßnahmen und die Sperrung, die sie in Abstimmung mit der Stadt Moers vornimmt. Auch appelliert sie an die Vernunft der Bürgerinnen und Bürger, den kurzen Umweg zu nutzen. Die Sperrung wird aufgehoben, sobald die Sicherheit auf dem Wanderweg wieder gewährleistet werden kann.