Der Rheinberger Altrhein befindet sich aktuell in keinem guten ökologischen Zustand. Das Gewässer verläuft zwischen den Rheinberger Kaskaden und der Ossenberger Schleuse meist geradlinig, weist keine Strömungsveränderungen auf und ist wenig entwickelt. Auch stand es lange unter dem Einfluss des Bergbaus in der Region. Das linke Ufer ist durch einen Deich begrenzt, an das rechte Ufer schließt eine landwirtschaftliche Fläche an.
Deshalb soll der Rheinberger Altrhein auf einer Länge von rund 1.300 Metern nach den Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie naturnah ausgebaut werden. Um den Wasserhaushalt zu verbessern, die Strukturvielfalt im Gewässer zu erhöhen, neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere zu schaffen und die Artenvielfalt zu stärken, werden vier neue Nebenflussrinnen von unterschiedlicher Länge und Ausdehnung gestaltet, wird Totholz im Wasser eingebracht und werden Röhricht und Schilf, Gehölze und Baumweiden am Ufer neu sowie standortgerecht gepflanzt. Gewässer und Uferbereiche werden besser miteinander verbunden, der Hochwasserschutz bleibt erhalten.
Die LINEG setzt die Renaturierung in Abstimmung mit dem Kreis Wesel und der Stadt Rheinberg um. Die Umsetzung erfolgt in einem Naturschutzgebiet, entsprechend umsichtig wird gearbeitet. Die LINEG stimmt sich dazu fortlaufend mit den Behörden ab. Ebenfalls zu berücksichtigen sind mögliche Hochwasserlagen.
Der Rheinberger Altrhein mündet bei Flusskilometer 806 in den Rhein. Hier fließt letztlich das Wasser vieler Gewässer des linken Niederrheins zusammen, unter anderem vom Moersbach und von der Fossa Eugeniana. Das Einzugsgebiet von rund 200 Quadratkilometern verdeutlicht die wasserwirtschaftliche Bedeutung dieses Mündungsbereiches.