Bild: LINEG-Vorstand Volker Kraska zog auf der 114. Genossenschaftsversammlung die Bilanz des Jahres 2024, „einem Jahr voller Herausforderungen". Foto: LINEG / Marc Albers
06. Dezember 2024
Den Jahresabschluss 2023 abgenommen, den Vorstand entlastet, den Wirtschaftsplan 2025 festgestellt – jeweils einstimmig schlossen die Delegierten das Geschäftsjahr 2024 der LINEG auf der 114. Genossenschaftsversammlung in der Kulturhalle in Neukirchen-Vluyn ab.
„Es war ein Jahr, dass uns vor große Herausforderungen gestellt hat“, blickte LINEG-Vorstand Volker Kraska zurück. Die vergangenen zwölf Monate waren geprägt durch zwei extreme Naturereignisse: rekordhohe Niederschläge und dauerhaft hohe Rheinwasserstände, beide hatten lang anhaltend hohe Grundwasserstände zur Folge.
Ein weiteres wichtiges Thema, das der Wasserwirtschaftsverband am linken Niederrhein vorantreibt, ist die Nutzung von erneuerbaren Energien. Nach der Verwaltung wurde die Werkstatt und eine weitere Pumpanlage mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet, im nächsten Jahr wird eine Kläranlage mit einem Solarfaltdach bestückt.
Positiv waren auch die Ergebnisse eines Insektenmonitorings, das der Entomologische Verein Krefeld an Renaturierungen der LINEG durchführte. Allein am naturnahen Ausbau der Alpschen Ley wurden mehr als 3.200 Insektenarten verzeichnet. Damit ist wissenschaftlich belegt: Mit dem naturnahen Ausbau von Bächen fördert die LINEG die Biodiversität in der Region.
Bild: Blick auf die Baustelle nahe dem Freizeitsee in Menzelen. Foto: C.W. / LINEG
22. November 2024
Die LINEG baut eine neue Grundwasserpumpanlage (PAG) in Menzelen-Ost, einem Ortsteil der Gemeinde Alpen. Sie dient zur Regulierung des Grundwasserspiegels, der in diesem Bereich auf einem vorbergbaulichen Niveau gehalten werden muss. Mit der neuen Anlage PAG Menzelen-Ost 1 verstärkt die LINEG ihre Grundwasserregulierung im Gemeindegebiet, in dem sie bereits die PAG Menzelen sowie eine Hochwasserpumpanlage betreibt.
Mit dem Neubau, der im Jahr 2025 fertig sein soll, setzt die LINEG eine weitere Maßnahme um, die Teil ihres Konzeptes zur „Gewässerregulierung Nordgebiet“ ist. Es dient zur Sicherstellung eines geregelten Wasserhaushaltes im Abbaugebiet des Steinsalzbergbaus, der auch zukünftig durch fortschreitende Bodensenkungen beeinflusst wird. Das Konzept wurde unter Beteiligung der Öffentlichkeit sowie in Abstimmung mit Behörden wie der Bezirksregierung Düsseldorf erstellt und vom Kreis Wesel genehmigt.
Die LINEG betreibt in ihrem rund 620 Quadratkilometer großen Verbandsgebiet auf der linken Rheinseite zwischen Krefeld und Xanten unter anderem mehr als 150 Grundwasserpumpanlagen. Sie dienen zur Erfüllung ihrer sondergesetzlichen Aufgabe, in Bodensenkungsgebieten des Steinkohlen- und des Steinsalzbergbaus den Grundwasserstand nach behördlich definierten Vorgaben zu regulieren.
Bild: Tim Schiemski, Leiter der LINEG-Kläranlagen in Rheinberg und Xanten, beantwortete die Fragen der Umweltgutachterin Dr. Anette Czediwoda. Foto: C.B. / LINEG
07. November 2024
Die LINEG bleibt ein staatlich anerkanntes Umweltunternehmen und darf weiterhin das weltweit gültige EMAS-Siegel tragen. So lautet das positive Ergebnis einer Überprüfung des Wasserwirtschaftsverbandes am linken Niederrhein durch die beiden unabhängigen Umweltgutachter Dr. Anette Czediwoda und Carsten Jung. Die LINEG lässt sich seit dem Jahr 2003 freiwillig und regelmäßig kontrollieren. Die Abkürzung EMAS steht für das „Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung“ (Eco-Management and Audit Scheme).
Im Rahmen des EMAS-Kontrolle steht alle drei Jahre eine sogenannte große Überprüfung an. Anfang November waren die externen Gutachter drei Tage lang bei der Linksniederrheinischen Entwässerungs-Genossenschaft unterwegs und begutachteten mehrere Betriebsstandorte. Sie inspizierten die Kläranlagen in Kamp-Lintfort, Moers, Rheinberg und Sonsbeck-Labbeck, das Abfallbereitstellungslager Pattberg in Moers, die Abwasser- und Vorflutpumpanlagen Hoerstgen in Kamp-Lintfort sowie die Werkstatt und das Zentrallabor in Moers. Auch wurden mehrere Fachbereiche in der Verwaltung in Kamp-Lintfort unter die Lupe genommen, ebenso wurden hier der Umweltmanagementvertreter Guido Schütz und die Umweltkoordinatorin Claudia Brandstäter befragt.
Im Jahr 2003 war die Linksniederrheinische Entwässerungs-Genossenschaft der erste Wasserwirtschaftsverband in Nordrhein-Westfalen, der sich freiwillig der EMAS-Überprüfung unterzog. Dafür werden jährlich selbst gesteckte Umweltziele festgelegt, die umgesetzt werden müssen. Das Öko-Audit EMAS führt zu einer umweltbewussten Betriebs- und einer nachhaltigen Unternehmensführung. Es schafft Transparenz und Vertrauen nach außen, fördert die Innovation sowie den Klimaschutz, senkt Emissionen und Betriebskosten.
Die Umwelterklärung 2023 der LINEG, die die Gutachter im Rahmen ihrer Betriebsprüfung für gültig erklärt haben, ist hier auf der Homepage herunterzuladen und nachzulesen.
Bild: Eine Folge des Dauerregens im Wasserwirtschaftsjahr 2024 war der sichtbare und spürbare Anstieg der Grundwasserstände. Foto: Adobe Stockphoto (mit Hilfe von KI erstellt)
04. November 2024
Regenrekord! So viel Niederschlag verzeichnete die LINEG in ihrem linksrheinischen Verbandsgebiet zwischen Krefeld und Xanten noch nie. 1.143 Milimeter pro Quadratmeter Niederschlag fielen im Wasserwirtschaftsjahr 2024, das den Zeitraum vom 1. November 2023 bis zum 31. Oktober 2024 umfasst. Um dieses Zahl einordnen zu können: Im langjährigen Mittel werden im LINEG-Gebiet rund 780 Millimeter pro Quadratmeter Niederschlag gemessen.
Insbesondere der Mai 2024 stach in den monatlichen Aufzeichnungen hervor, hier fielen 170,2 Millimeter pro Quadratmeter Niederschlag. Das ist mehr als drei Mal so viel wie im langjährigen Mittel mit 56 Millimeter pro Quadratmeter. Auch die Monate November 2023 und Dezember 2023 waren extrem nass mit jeweils 154,8 und 148,2 Millimeter pro Quadratmeter. In der Folge waren die Boden mit Regenwasser gesättigt und es kam an vielen Stellen zu Vernässungen.
Die Zahlen beziehen sich auf die Messstation der LINEG in Moers-Repelen. Sie ist eine von 19 Niederschlagsmessstationen, die die LINEG betreibt; sie gilt, weil sie die älteste ihrer Art ist, als Referenzstation. Die Daten, die hier erhoben werden, leitet die LINEG automatisch an den Deutschen Wetterdienst weiter.
Zur Bilanz gehören neben hydrologischen auch meteorologische Daten: Im Wasserwirtschaftsjahr 2024 gab es 15 heiße Tage, 52 Sommertage, 30 Frosttage und einen Eistag. Die höchste Lufttemperatur wurde mit 36,5 Grad Celsius gemessen, die niedrigste mit minus 7,4 Grad Celsius.
Darüber hinaus war das Wasserwirtschaftsjahr 2024 durch ein weiteres Extremereignis geprägt: die lange anhaltenden hohen Reinwasserstände. Diese beeinflussen am Niederrhein erkennbar die Grundwasserstände, bis zu einer Entfernung von 15 Kilometern ins Binnenland hinein. Zwischen November 2023 und Oktober 2024 lag der Rheinpegel nur an rund 50 Tagen unter der Mittelwasserlinie. Solange der Rheinpegel darüber liegt, kann kein Grundwasser in Richtung des Flusses abfließen. Auch dieses Naturphänomen ist eine Erklärung für die dauerhaft hohen Grundwasserstände am Niederrhein.
Bild: Rudolf Keller (Vizepräsident Akademie Hochwasserschutz), Christof Zahalka (Dozent), Teodoro Tramontana (LINEG), Ralf Kempken (LINEG), Tobias Hirt (Dozent), Harald Blum (Leiter Akademie Hochwasser). Foto: Vanessa Gumz / LINEG
20. Juni 2024
In Kooperation mit der LINEG veranstaltete die Akademie Hochwasserschutz zum vierten Mal ihren Ausbildungslehrgang für Fachberater Hochwasserschutz auf dem Betriebsgelände in Moers. Der dreitägige Lehrgang für 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland bestand aus Theorie- und Praxiselementen. Nach Abschluss des Seminars und einer bestandenen Prüfung dienen die Teilnehmenden ihren Dienststellen aus den Bereichen Feuerwehr, THW, DLRG sowie Behörden und Wasserwirtschaftsverbänden als Berater im Katastrophenfall. Wie immer ließ auch die LINEG zwei Mitarbeiter zu Hochwasserschutz Fachberatern weiterbilden. Damit arbeiten bei dem Wasserwirtschaftsverband am linken Niederrhein jetzt zehn Fachkräfte dieser Art. Zudem besitzen drei von ihnen die Zusatzqualifikation Fachberater Sturzflut und Starkregen.
Die Akademie Hochwasserschutz mit Sitz in Wiesbaden verfolgt neben der Weiterbildung das Ziel, bundesweit ein schnell funktionierendes Netzwerk für den Katastrophenfall aufzubauen. Als alljährlicher Übungsstandort hat sich seit dem Jahr 2021 das Betriebsgelände der LINEG im Gewerbepark Pattberg etabliert. Der Teilnehmer mit der weitesten Anreise kam diesmal aus Bayern, er hatte sich noch während der Flutkatastrophe in diesem Frühjahr für den Lehrgang angemeldet.
Bild: Wie lege ich einen sicheren Ringwall aus Sandsäcken? Die Antwort gab es bei der jährlichen Hochwasserschutzübung der LINEG. Foto: Vanessa Gumz / LINEG
12. Juni 2024
Die LINEG schulte in einer hausinternen Hochwasserschutzübung 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Notfall. Die zweitägige Schulung auf dem Betriebsgelände Pattberg in Moers-Repelen bestand aus einem Theorie- und einen Praxisteil. Zunächst wurden meteorologische und hydrologische Grundkenntnisse vermittelt. Danach packten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wortwörtlich an: Sie lernten zum Beispiel wie Sandsäcke kraftsparend befüllt und rutschfest auf Paletten gestapelt werden, wie ein Ringwall aus Sandsäcken wasserundurchlässig aufgebaut wird, wie Rohrleitungen fliegend verlegt sowie sicher angeschlossen werden.
Einmal im Jahr bildet die LINEG ihre Belegschaft im Bereich des Hochwasserschutzes weiter. Dabei werden Überflutungsszenarien simuliert, um im Notfall darauf richtig reagieren zu können. 2024 gab es die fünfte Übung dieser Art, die von Hochwassereinsatzleiter Ralf Kempken und Hochwassermeister Teodoro Tramontana geleitet werden. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer verpflichten sich, im Ernstfall für einen Einsatz herangezogen zu werden. Damit kommt die LINEG einer gesellschaftlichen Verantwortung nach und trägt einen wichtigen Teil zum Hochwasserschutz in ihrem Verbandsgebiet bei.
Bild: Nach dem extrem nassen Winter war auch das Frühjahr sehr feucht im Verbandsgebiet der LINEG . Foto: Sowrabh Yadav / Pixabay
05. Juni 2024
Nach dem extrem nassen Winter war auch das Frühjahr sehr feucht. Die LINEG verzeichnete zwischen dem 1. März und dem 31. Mai 2024 an ihrer Referenz-Messstation in Moers-Repelen 289 Millimeter Niederschlag pro Quadratmeter. Zum Vergleich: In diesem Zeitraum fallen im langjährigen Mittel 155 Millimeter Niederschlag pro Quadratmeter.
Im März und Mai regnete es an 22, im April an 26 Tagen. Die größte Niederschlagsmenge wurde am Donnerstag, den 2. Mai mit 45,9 Millimeter Regen pro Quadratmeter aufgezeichnet. Der andauernde Niederschlag führte nicht nur im linksrheinischen Verbandsgebiet der LINEG zwischen Krefeld und Xanten, sondern am gesamten Niederrhein zu gesättigten und zum Teil zu übersättigten Böden. Das heißt darin kann kaum oder kein Regenwasser mehr aufgenommen werden.
Eine weitere Folge des Dauerregens sind flächendeckend anhaltend hohe Grundwasserstände. Diese werden am Niederrhein maßgeblich von den Rheinwasserständen beeinflusst. Im laufenden Wasserwirtschaftsjahr sanken die Rheinpegel in Ruhrort und Wesel an keinem Tag unter den mittleren Rheinwasserstand. Als Faustregel gilt: Je höher das Wasser im Rhein steht, desto höher sind die Grundwasserstände im Binnenland. Da Grundwasser träge auf die natürlichen Schwankungen des Wasserhaushaltes reagiert, sind Veränderungen hier stets zeitverzögert zu beobachten.
Die LINEG, die in ihrem 624 Quadratkilometer großen Verbandsgebiet mehr als 2100 Grundwasser- und 18 Niederschlagsmessstellen betreibt, beliefert mit ihren Daten nicht nur Behörden wie das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV), sondern auch den Deutschen Wetterdienst. Dem DWD wurden in diesem Frühjahr ein Frosttag und acht sogenannte Sommertage gemeldet. Ein Frosttag ist ein Tag, an dem das Minimum der Lufttemperatur unterhalb des Gefrierpunktes von 0 Grad Celsius liegt. Die niedrigste Temperatur wurde am Dienstag, den 23. April mit minus 0,5 Grad Celsius gemessen. Ein Sommertag ist ein Tag, an dem das Maximum der Lufttemperatur mindestens oder mehr als 25 Grad Celsius beträgt. Die höchste Temperatur wurde am Dienstag, den 14. Mai mit 29,9 Grad Celsius gemessen.
Bild: Das Jahr 2024 fiel bisher nicht nur gefühlt sprichwörtlich ins Wasser. Daten der LINEG belegen den Dauerregen. Foto: Pixabay / Irina Bakurskaya
29. Mai 2024
Am heutigen Mittwoch, den 29. Mai wurde im Verbandsgebiet der LINEG an den Messstationen in Alpen und Rheinberg der durchschnittliche Jahresniederschlag von 783,8 Millimeter pro Quadratmeter erreicht und überschritten.
Die Niederschlagsmenge bezieht sich auf das sogenannte Wasserwirtschaftsjahr 2024, das am 1. November 2023 begann und am 31. Oktober 2024 enden wird. „In der 111-jährigen Geschichte der LINEG wurde noch nie so schnell die Menge des durchschnittlichen Jahresniederschlages innerhalb eines Wasserwirtschaftsjahres aufgezeichnet“, ordnet LINEG-Pressesprecher Ingo Plaschke das Ereignis ein.
Der andauernde Regen führte nicht nur im linksrheinischen Verbandsgebiet der LINEG zwischen Krefeld und Xanten, sondern am gesamten Niederrhein zu gesättigten und zum Teil zu übersättigten Böden. Das heißt darin kann kaum oder kein Regenwasser mehr aufgenommen werden. Daher bleibt mancherorts das Oberflächenwasser noch immer auf Äckern und Feldern stehen.
Eine weitere Folge des Dauerregens sind flächendeckend anhaltend hohe Grundwasserstände. Diese werden am Niederrhein maßgeblich von den Rheinwasserständen beeinflusst. Im laufenden Wasserwirtschaftsjahr sanken die Rheinpegel in Ruhrort und Wesel an keinem Tag unter den mittleren Rheinwasserstand. Als Faustregel gilt: Je höher das Wasser im Rhein steht, desto höher sind die Grundwasserstände im Binnenland. Da Grundwasser träge auf die natürlichen Schwankungen des Wasserhaushaltes reagiert, sind Veränderungen hier stets zeitverzögert zu beobachten.
Bild: Ein sinnvolles Mittel gegen den Fachkräftemangel: die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wertzuschätzen. Foto: LINEG / Marc Albers
23. Mai 2024
Viele Firmen klagen über einen Fachkräftemangel. Umso wichtiger ist es, jene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wertzuschätzen, die im Unternehmen ihren Beitrag zum Erfolg leisten. Bei der LINEG ist es eine gute Tradition, dass der Vorstand einmal im Jahr jene Kolleginnen und Kollegen zu einer Feier einlädt, die im vorherigen Jahr auf ein Dientsjubiläum zurückblicken konnten oder sich in den verdienten Ruhestand verabschiedet haben.
Seit 25 Jahren arbeiten bei der Linksniederrheinischen Entwässerungs-Genossenschaft: Melanie Englert, Kerstin Gehrmann, Bernd Golanski, Klaus Hildebrandt, Christiane Neuhaus, Anja Schulze, Katja Simon, Emilio Tramontana und Beate Reich. Sein 40- Dienstjubiläum erarbeitete sich Ulrich Krähling. Allen Kolleginnen und Kollegen gebührt an dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön für den Einsatz und die Treue. Gleiches gilt für jene sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bereits im vergangenen Jahr in den verdienten Ruhestand gegangen sind.
Bild: Auf der Blue Stage berichtete Gesa Amstutz, Geschäftsbereichsleiterin Wasserwirtschaft, Betrieb und Technik, über die Wasserwirtschaft in einer Bergbauregion. Foto: LINEG
17. Mai 2024
142.000 Besucher aus 170 Nationen, 3.211 Aussteller aus 61 Ländern – die eindrucksvollen Zahlen belegen den globalen Stellenwert der IFAT. Die Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft findet alle zwei Jahre auf dem Gelände der Messe in München statt. Auf diesmal mehr als 300.000 Quadratmetern Fläche wurden neue Produkte, Lösungen und Services gezeigt. Der Branchentreff ist auch für die LINEG ein Pflichttermin: um sich über betriebliche Innovationen zu informieren, um über die Grenzen des Verbandsgebietes hinaus zu netzwerken, um über eigene Projekte zu berichten.
Wie bereits vor zwei Jahren auch war die LINEG ein Teil des umfangreichen Programms, das die Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) während der fünftägigen Messe anbot. Auf der Blue Stage, der blauen Bühne, brachte Gesa Amstutz, Geschäftsbereichsleiterin Wasserwirtschaft, Betrieb und Technik, dem internationalen Publikum die Herausforderungen und Lösungen der Wasserwirtschaft in einer vom Bergbau geprägten Region näher. Darüber hinaus präsentierte sich die LINEG als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Wasserwirtschaftsverbände in Nordrhein-Westfalen (agw).
Bild: Bundeswirtschaftminister Robert Habeck trat beim Klimaschutztag in Heilbronn per Videobotschaft auf. Foto: ebm-pabst / Alina Veth
15. Mai 2024
Unter dem Motto „Nachhaltig digital: Gemeinsam für morgen" trafen sich 250 Teilnehmende beim Klimaschutztag 2024 in Heilbronn, um sich über Klimaschutz, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit in der Wirtschaft auszutauschen. Der Verband Klimaschutz-Unternehmen und sein Gründungsmitglied ebm-papst Gruppe begrüßten als Veranstalter des diesjährigen Klimaschutztags zahlreiche Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, darunter die baden-württembergische Umwetministerin Thekla Walker (Grüne). Die Veranstaltung bot ein breites Spektrum an Fachforen und Workshops zu Themen wie: digitale Innovationen, Klimakommunikation, CSRD, Klimaqualifizierung und Fachkräftesicherung.
Die LINEG wurde im Jahr 2022 offiziell in den Verband Klimaschutz-Unternehmen aufgenommen, einem bundesweiten Zusammenschluss von zurzeit 69 Mitgliedern, die Vorreiter in Sachen Klimaschutz sein möchten. Der Wasserwirtschaftsverband vom linken Niederrhein profitiert von dem branchenübegreifenden Netzwerk, um seine Ziele zu erreichen, die betriebliche Energieeffizienz nachhaltig zu steigern. Dabei setzt die LINEG vor allem auf die Nutzung und den Ausbau von Solarenergie.
Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck (Grüne) hob in seiner Videobotschaft das enorme Potenzial der Digitalisierung hervor, die helfe „unsere Wirtschaft effizienter, technologisch fortschrittlicher und grüner zu gestalten.“ Die Digitalisierung könne beispielsweise die Steigerung der Energieeffizienz im Gebäude- und Industriesektor entscheidend beschleunigen. So würden dort die errechneten Einsparpotenziale allein durch Digitalisierung auf bis zu 30 Prozent geschätzt.
Bild: Gemeinsam geht vieles besser, auch der symbolische Scherenschnitt zur Einweihung der Versuchsanlage. Neben Landesumweltminister Oliver Krischer (6.v.l.) war auch LINEG-Vorstand Volker Kraska (3.v.l.) dabei. Foto: Kirsten Neumann/PhosRec
02. Mai 2024
Am heutigen Donnerstag wurde in Bottrop die neue Versuchsanlage zur Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm im Beisein von Landesumweltminister Oliver Krischer (Grüne) feierlich eingeweiht. Die LINEG beteiligt sich an dem Forschungsprojekt, das auf fünf Jahre angelegt ist und vom Bundesforschungsministerium finanziell gefördert wird. „Mit der Inbetriebnahme der neuen Versuchsanlage gehen wir den nächsten Schritt, um in einem großtechnischen Verfahren zu erproben, wie die Rückgewinnung von Phosphor betriebssicher, bezahlbar und nachhaltig funktionieren kann“, bringt LINEG-Vorstand Volker Kraska den aktuellen Projektstand auf den Punkt.
Ab dem Jahr 2029 ist die LINEG gesetzlich verpflichtet aus Klärschlamm Phosphor zurückzugewinnen. Die Vorgabe gilt für alle Betreiber von Kläranlagen in Deutschland. Aus diesem Grund beteiligt sich der Wasserwirtschaftsverband vom linken Niederrhein seit drei Jahren an dem regionalen Forschungsprojekt AMPHORE. Die Abkürzung steht für „Regionales Klärschlamm- und Aschen-Management zum Phosphor-Recycling“. Ziel ist es, ein tragfähiges Verfahren zur Rückgewinnung des weltweit begehrten Rohstoffes zu entwickeln. Phosphor ist ein nicht-metallisches Element, dessen natürliches Vorkommen auf der Erde als begrenzt gilt, es wird von der EU als kritischer Rohstoff eingestuft.
In der Versuchsanlage können theoretisch bis zu 1.000 Tonnen Klärschlammasche pro Jahr behandelt werden. In dem sogenannten PARFORCE-Verfahren, einer nasschemischen Methode, wird in mehreren Arbeitsschritten eine hochkonzentrierte Phosphorsäure gewonnen. Diese kann in der Düngemittel- oder metallverarbeitenden Industrie eingesetzt werden. In Kürze soll der auf zwei Jahre angelegte Versuchsbetrieb starten.
Bild: Der lang anhaltende Dauerregen im vergangenen Dezember, Januar und Februar ließ Flächen im Verbandsgebiet der LINEG und darüber hinaus überfluten. Foto: LINEG / jobo
03. März 2024
Am 1. März beginnt für Meteorologen der Frühling, Zeit um eine Bilanz des Winters zu ziehen. Aus wasserwirtschaftlicher Sicht war der Zeitraum zwischen dem 1. Dezember 2023 und dem 29. Februar 2024 extrem nass. Die LINEG verzeichnete an ihrer Referenz-Messstation in Moers-Repelen in knapp drei Monaten so viel Niederschlag wie sonst üblicherweise in einem halben Jahr.
Im Dezember 2023 fielen 148,2 Millimeter Niederschlag. Das ist mehr als doppelt so viel wie im langjährigen Mittel, der Dezember-Durchschnittswert für die vergangenen 30 Jahre liegt bei 71,6 Millimeter. Im Januar 2024 fielen 67,5 Millimeter Niederschlag. Das ist ähnlich viel wie sonst üblich, das langjährige Januar-Mittel beträgt 68,8 Millimeter. Im Februar 2024 fielen 105,4 Millimeter Niederschlag. Das ist wieder fast doppelt so viel wie im langjährigen Mittel, der Durchschnittswert im Februar liegt bei 60,7 Millimeter Niederschlag.
Der andauernde Regen führte nicht nur im linksniederrheinischen Verbandsgebiet der LINEG zwischen Krefeld und Xanten, sondern am gesamten Niederrhein zu gesättigten und zum Teil zu übersättigten Böden. Das heißt darin kann kaum oder kein Regenwasser mehr aufgenommen werden. In der Folge blieb das Oberflächenwasser vielerorts auf Äckern und Feldern stehen. Der lang anhaltende Niederschlag, der bereits im November 2023 begann, führte auch dazu, dass sich die Grundwasserkörper zunehmend wieder auffüllten. Ab Dezember schließlich waren nicht nur im LINEG-Gebiet, sondern in ganz Nordrhein-Westfalen flächendeckend hohe bis maximale Grundwasserstände zu verzeichnen. Auch sie führten zu Vernässungen von landwirtschaftlichen Flächen und zu nassen Kellern von Wohngebäuden. Hinzu kamen die anhaltend hohen Rheinwasserstände, insbesondere mit mehreren Hochwasserwellen im Dezember 2023, die sich auf die Grundwasserstände im Binnenland auswirken. Da Grundwasser träge auf die natürlichen Schwankungen des Wasserhaushaltes reagiert, sind Veränderungen hier stets zeitverzögert zu beobachten.
Insgesamt fielen vom 1. Dezember 2023 bis zum 29. Februar 2024 exakt 321,1 Millimeter Niederschlag. Das entspricht annähernd der Hälfte eines durchschnittlichen Jahresniederschlages, der im LINEG-Gebiet bei 783,8 Millimeter liegt.
15. Februar 2024
Die LINEG wird zwei Grundwasserpumpanlagen in Moers-Rheinkamp bauen. Die beiden neuen Anlagen werden eine Altanlage an gleicher Stelle ersetzen. Sie dienen der Regulierung des Flurabstandes, d.h. zur Einhaltung einer bestimmten Höhe zwischen der Geländeoberkante und der Grundwasseroberfläche. Standort der Pumpanlagen ist die Kurt-Schumacher-Allee im Stadtteil Rheinkamp. Von dort aus wird das Wasser in den Moerskanal gepumpt. Die Einleitungsstelle befindet sich an der Straße An der Schneckull, dort wo sich Moerskanal und Moersbach treffen.
Zur Vorbereitung der Bauarbeiten gehört üblicherweise eine Kampfmitteluntersuchung, d.h. die Prüfung und ggf. die Beseitigung von Hinterlassenschaften aus dem Zweiten Weltkrieg. Weil es einen Verdachtsfall an der geplanten Baustelle gibt, wird der Kampfmittelräumdienst diesem nachgehen und kontrollieren, ob an dieser Stelle tatsächlich eine Gefahr droht.
Damit der Räumdienst uneingeschränkt und sicher arbeiten kann, muss zunächst die Fläche rund um den Verdachtspunkt in einem Radius von fünf Metern freigeräumt werden. Dafür werden Bäume und ein Teilbereich des aufgeschütteten Walls entfernt. Die Rodungsarbeiten werden von einer Fremdfirma im Auftrag der LINEG durchgeführt; voraussichtlich ab Montag, den 19. Februar 2024.
Die LINEG bittet um Verständnis, dass es während der Landschaftsarbeiten zu kurzfristigen Beeinträchtigungen an dieser Stelle kommen kann; u.a. wird der Trampelpfad entlang des Moerskanals aus Sicherheitsgründen gesperrt. Gleiches gilt für den Zeitraum, an dem der Kampfmittelräumdienst vor Ort sein wird.
Nach dem Bau der beiden Grundwasserpumpanlagen wird die LINEG an gleicher Stelle sowohl den Wall wiederherstellen als auch das Gelände mit neuen und standortgerechten Bäumen bepflanzen.
Bild: Ein überfluteter Acker am Niederrhein. Eine Folge des Dauerregens seit November vergangenen Jahres. Die Aufnahme wurde Mitte Januar gemacht; seither bleibt die Lage angespannt. Foto: LINEG / jtv
09. Februar 2024
Die Hochwasserlage am Niederrhein bleibt, wie in anderen Flussregionen in Deutschland auch, angespannt. Gründe dafür sind rekordhohe Niederschläge sowie ein lang anhaltender überdurchschnittlich hoher Wasserstand im Rhein. Mit Blick auf die Niederschläge in den vergangenen Tagen ist nicht von einer kurzfristigen Verbesserung der Situation auszugehen. Der Deutsche Wetterdienst warnte für Nordrhein-Westfalen vor gebietsweise Dauerregen mit Mengen von 40 bis 60 Liter pro Quadratmeter, für Teile von NRW gab es eine Unwetterwarnung vor teils ergiebigen Dauerregen mit 60 bis 80 Liter pro Quadratmeter.
Auch im LINEG-Gebiet wird der Niederschlag auf Böden fallen, die kein Wasser mehr aufnehmen können. Laut dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz sind die Böden vollständig gesättigt oder übersättigt. Das heißt Oberflächenwasser bleibt im Gelände stehen und führt zu großflächigen Vernässungen auf Feldern sowie zu nassen Kellern. Letzteres ist auch eine Folge eines allgemeinen Anstieges der Grundwasserstände, bedingt durch den intensiven Dauerregen. Bereits im Dezember 2023 verzeichnete das LANUV in mehr als der Hälfte aller Grundwassermessstellen in NRW hohe, sehr hohe oder rekordhohe Stände; Daten der LINEG bestätigen dies.
Die LINEG verzeichnete in ihrem Verbandsgebiet am linken Niederrhein von November 2023 bis Anfang Februar 2024 rund 420 Millimeter Niederschlag. Das entspricht mehr als 50 Prozent eines durchschnittlichen Jahresniederschlages für diese Region, der bei rund 780 Millimeter liegt (780 Millimeter = 780 Liter pro Quadratmeter). Das ist die höchste Niederschlagsmenge, die die LINEG seit Gründung ihrer Genossenschaft im Jahr 1913 in einem solchen Zeitraum aufgezeichnet hat. Bereits das Wasserwirtschaftsjahr 2023, das vom 1. November 2022 bis zum 31. Oktober 2023 geht, ging als das nasseste Wasserwirtschaftsjahr im LINEG-Gebiet seit Aufzeichnungsbeginn ein.
Die hohen Grundwasserstände im Verbandsgebiet der LINEG, unabhängig von bergbaulich bedingten Senkungen, werden hoch bleiben und kurzfristig wieder ansteigen. Hier wird das Grundwasser maßgeblich durch den Wasserstand im Rhein beeinflusst. Bei einem hohen Wasserstand im Rhein ändert sich das sonst übliche Strömungsgefälle. Grundwasser fließt dann nicht mehr vom Binnenland in den Rhein, sondern es fließt Rheinwasser ins Binnenland. Diese Umkehrung der Strömungsverhältnisse beobachtet die LINEG seit Dezember 2023, in dem es mehrere Hochwasserwellen im Rhein gab. Auf Grund des prognostizierten Dauerregens ist wieder mit einem Ansteigen des Rheinwasserstandes zu rechnen. Laut ELWIS, dem Vorhersageservice der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung, wird für den Pegel Ruhrort ein Hochwasserstand von bis zu 7,80 Meter erwartet.
Bild: Blick auf den Rheinbogen zwischen Duisburg-Walsum und Rheinberg-Orsoy. Auch hier uferte der Fluss ins Binnenland aus. Foto: LINEG / jobo
09. Januar 2024
Der extreme Dauerregen der vergangenen Wochen führte auch im Verbandsgebiet der LINEG stellenweise zu einer Hochwasserlage. Die Situation wurde durch mehrere Hochwasserwellen im Rhein verstärkt, dessen Pegel die Grundwasserstände im Binnenland beeinflusst. Von November an bis heute fielen rund 350 Millimeter bzw. 350 Liter pro Quadratmeter Niederschlag. Die Menge entspricht knapp 45 Prozent des durchschnittlichen Jahresniederschlages. Eine solche Regensumme in einem solchen Zeitraum wurde von der LINEG in ihrer 110-jährigen Geschichte bisher noch nie aufgezeichnet.
Die LINEG ist mit ihrem Personal wie immer rund um die Uhr, längst aber auch verstärkt im Einsatz. Bereits vor Weihnachten wurde der übliche Bereitschaftsdienst verdoppelt. Auf Grund der Folgen des lang anhaltenden Regens wurden zusätzlich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Freizeit oder aus dem Urlaub zum Dienst gerufen. Sie stellten zum Beispiel zusätzliche Pumpanlagen im Gelände auf und nahmen diese in Betrieb, um Wassermassen abzuleiten.
Bei einer Vielzahl von gemeldeten Wasserschäden war es der LINEG bisher nicht möglich, jeden einzelnen Fall vor Ort zu dokumentieren. Betroffene Bürgerinnen und Bürger werden um Verständnis gebeten, dass der Fokus der Arbeit zunächst auf einer Sicherung der Pumpanlagen lag, um weitere und größere Schäden zu verhindern. Selbstverständlich wird jeder einzelne Fall so schnell wie möglich bearbeitet; die sorgfältige Einzelfallprüfung wird entsprechend Zeit in Anspruch nehmen.
Sofern ein Schaden auf eine mangelnde Grundwasserregulierung der LINEG zurückzuführen ist, wird diese die Kosten für eine Behebung übernehmen. In diesem Zusammenhang weist die LINEG darauf hin, dass ihr gesetzlicher Auftrag zur Einhaltung des Flurabstandes, also des Abstandes zwischen der Geländeoberfläche und des Grundwassersstandes, ausschließlich auf Flächen innerhalb des Verbandsgebietes bezieht, die durch bergbaubedingte Senkungen beeinträchtigt sind.
Mit Blick auf die Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes ist mit einer langsamen Entspannung der Hochwasserlage zu rechnen. Im Laufe dieser Woche werden nur noch geringe Niederschläge erwartet, daher ist nicht zu erwarten, dass die Grundwasserstände weiter ansteigen werden. Zu berücksichtigen ist, dass Grundwasser grundsätzlich träge auf Niederschlagsschwankungen reagiert. Es wird also noch eine Zeit dauern, bis die Grundwasserstände deutlich niedriger als zum jetzigen Zeitpunkt liegen werden; sofern es weiterhin trocken bleibt.
Bürgerinnen und Bürger, die einen Wasserschaden melden möchten, können sich bitte über ein Kontaktformular auf unserer Homepage an die LINEG wenden, der Kurzlink lautet: www.lineg.de/kontakt.